Rechtsnews 26.04.2025 Alex Clodo

Wann verliert man Anspruch auf Kindergeld?

Der Anspruch auf Kindergeld ist für viele Familien in Deutschland ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Unterstützung. Doch dieser Anspruch ist nicht grenzenlos. Im Folgenden erhältst Du eine vollständige, gut strukturierte Übersicht, wann und warum der Anspruch erlischt, inklusive praktischer Tipps, konkreter Beispiele, möglicher Hindernisse und Links zu offiziellen Rechtsquellen.


Inhaltsverzeichnis


Wann endet der Kindergeldanspruch automatisch?

Der Anspruch auf Kindergeld endet grundsätzlich automatisch mit:

Kostenlose Erst­einschätzung zu
Wann verliert man Anspruch auf Kindergeld? erhalten

Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.

  • dem 25. Geburtstag des Kindes, wenn es sich in Ausbildung oder Studium befindet,
  • dem Abschluss der ersten Berufsausbildung oder des ersten Studiums, sofern das Kind nicht weiter in Ausbildung ist,
  • dem Eintritt einer eigenen Erwerbstätigkeit (über 20 Wochenstunden),
  • dem Tod des Kindes.

Besonderheit: Wehr- oder Zivildienstzeiten (in Deutschland kaum noch relevant) können die Anspruchsdauer verschieben.


Welche Gründe führen zum Verlust des Kindergelds?

Zusätzlich zu den automatischen Beendigungen kann der Anspruch in folgenden Fällen verloren gehen:

  • Abbruch der Ausbildung oder des Studiums ohne neue berufliche Perspektive,
  • Fehlende Ausbildungsplatzsuche bei Arbeitslosigkeit,
  • Eigenes Kind und dadurch eigene Ansprüche auf andere Leistungen,
  • Verschweigen von Änderungen gegenüber der Familienkasse.

Tipp: Änderungen wie Studienabbruch oder Arbeitsaufnahme sollten innerhalb eines Monats der Familienkasse schriftlich mitgeteilt werden!


Was passiert bei Ausbildung oder Studium?

Während einer Ausbildung oder eines Studiums bleibt der Anspruch auf Kindergeld bestehen, wenn:

  • das Kind unter 25 Jahre alt ist,
  • die Ausbildung ernsthaft und zielgerichtet verfolgt wird,
  • keine eigene Erwerbstätigkeit von mehr als 20 Stunden wöchentlich besteht.

Wichtig: Ein sogenanntes „Orientierungsstudium“ (ohne festen Studiengang) genügt nicht immer, um den Anspruch zu erhalten. Nachweise wie Immatrikulationsbescheinigungen müssen rechtzeitig vorgelegt werden.


Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit des Kindes aus?

Auch bei Arbeitslosigkeit kann ein Anspruch bestehen, wenn:

  • das Kind sich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet hat,
  • das Kind unter 21 Jahre alt ist (in Ausnahmefällen bis 25 bei vorheriger Ausbildung).

Tipp: Die Meldung als arbeitssuchend muss aktiv und dokumentiert erfolgen. Ohne Nachweis wird kein Kindergeld gezahlt!


Welche Rolle spielt das Einkommen des Kindes?

Seit 2012 wird das Einkommen des Kindes grundsätzlich nicht mehr angerechnet, außer bei bestimmten Sonderfällen wie:

  • Heirat und Bezug von Elterngeld,
  • eigene bedarfsdeckende Tätigkeit.

Früher war die Einkommensgrenze bei etwa 8.004 Euro jährlich angesetzt. Diese Grenze ist für aktuelle Sachverhalte nicht mehr relevant.


Was passiert bei Heirat des Kindes?

Heirat allein führt nicht automatisch zum Verlust des Kindergeldanspruchs. Entscheidend ist:

  • ob das Kind weiterhin in Ausbildung oder Studium ist,
  • ob es eine eigenständige wirtschaftliche Lebensgrundlage hat.

Tipp: Auch verheiratete Kinder können unter bestimmten Bedingungen Kindergeld erhalten, wenn sie sich in der Ausbildung befinden!


Muss ich der Familienkasse Änderungen melden?

Ja! Wer wesentliche Änderungen nicht meldet, riskiert nicht nur die Rückforderung von bereits gezahltem Kindergeld, sondern auch ein Bußgeld oder strafrechtliche Folgen wegen Betrugs.

Folgende Änderungen müssen gemeldet werden:

  • Beendigung der Ausbildung oder des Studiums,
  • Arbeitsaufnahme über 20 Stunden/Woche,
  • Heirat oder Geburt eines eigenen Kindes,
  • Wechsel oder Abbruch eines Studiums,
  • Wohnsitzwechsel ins Ausland.

Was sind häufige Hindernisse und Probleme?

Hier eine Übersicht möglicher Probleme:

Hindernis Beschreibung Tipps zur Lösung
Fehlende Nachweise Immatrikulationsbescheinigungen oder Ausbildungsnachweise fehlen oder sind unvollständig. Frühzeitig bei der Ausbildungsstelle oder Uni nachfragen und alles schriftlich sammeln.
Unbemerkter Studienabbruch Das Kind hat das Studium aufgegeben, ohne dass die Eltern es wissen. Regelmäßig Gespräche mit dem Kind führen und Bestätigungen einfordern.
Arbeitsaufnahme ohne Meldung Das Kind arbeitet mehr als 20 Stunden pro Woche und informiert die Familienkasse nicht. Sofortige Information an die Familienkasse, notfalls mit Hilfe eines Anwalts.
Übersiedlung ins Ausland Ein Umzug ins Ausland kann den Anspruch beeinflussen. Vorherige Beratung bei der Familienkasse einholen!

Beispiele aus der Praxis

  • Beispiel 1: Anna, 23, studiert Medizin. Sie verliert den Anspruch nicht, solange sie jedes Semester eingeschrieben bleibt und nicht über 20 Stunden die Woche arbeitet.
  • Beispiel 2: Lukas, 22, bricht sein BWL-Studium ab und nimmt eine Vollzeitstelle an. Die Eltern verlieren ab dem Folgemonat den Anspruch auf Kindergeld.
  • Beispiel 3: Maria, 20, findet keinen Ausbildungsplatz nach dem Abitur und meldet sich arbeitssuchend. Ihre Eltern behalten den Anspruch, solange Maria aktiv sucht.

Konkrete Handlungsanweisungen

  1. Nachweislich alle Ausbildungs- oder Studienbescheinigungen jährlich bei der Familienkasse einreichen.
  2. Bei Ausbildungsabbruch oder Arbeitsaufnahme sofort schriftlich die Familienkasse informieren.
  3. Regelmäßig Kontakt mit dem Kind halten, um Änderungen frühzeitig zu erfahren und reagieren zu können.
  4. Im Zweifelsfall frühzeitig einen Fachanwalt für Sozialrecht kontaktieren: Anwalt für Sozialrecht finden.

Advocatus Diaboli: Mögliche Risiken

Auch wenn scheinbar alles korrekt läuft, gibt es versteckte Risiken:

  • Rückforderung von jahrelang bezogenem Kindergeld bei fehlerhaften Angaben.
  • Strafverfahren wegen Leistungsbetrug (§ 263 StGB), auch bei unbeabsichtigten Fehlern.
  • Verzögerte Bearbeitung bei der Familienkasse wegen unvollständiger Dokumente.

Tipp: Alle Nachweise stets gesammelt und sauber dokumentiert aufbewahren – mindestens 10 Jahre lang!



 

 

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