Dachlawinen können in den nächsten Tagen immer wieder von den Dächern stürzen. Gerade im Süden und Norden schneite es die letzten Tage ordentlich. Dabei kann es zu gefährlichen Situationen kommen, wenn Schnee und Eis von den Dächern rutschen und auf die Straße oder den Gehweg fallen. Wer haftet dann für mögliche Schäden oder Verletzungen, die durch eine Dachlawine verursacht werden? Diese Frage ist nicht immer einfach zu beantworten, denn es kommt auf die konkreten Umstände des Einzelfalls an. Hier sind einige wichtige Aspekte, die man beachten sollte:
Wer ist für die Schneeräumung verantwortlich?
Grundsätzlich gilt, dass der Eigentümer oder Vermieter eines Gebäudes dafür sorgen muss, dass von seinem Dach keine Gefahr für andere ausgeht. Er muss also regelmäßig kontrollieren, ob sich Schnee oder Eis auf dem Dach ansammelt, und gegebenenfalls für eine fachgerechte Räumung sorgen. Er kann diese Pflicht aber auch an einen Hausmeister, einen Mieter oder einen externen Dienstleister übertragen. In diesem Fall muss er aber sicherstellen, dass die beauftragte Person die Räumung auch ordnungsgemäß durchführt.
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Dachlawine: Wer haftet bei einer Dachlawine? erhalten
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Wie ist die Beschaffenheit des Daches?
Die Haftung für eine Dachlawine hängt auch davon ab, wie das Dach gestaltet ist. Wenn das Dach zum Beispiel eine starke Neigung hat, muss der Eigentümer oder Vermieter damit rechnen, dass der Schnee leichter abrutscht als bei einem flachen Dach. Er muss dann entsprechende Vorkehrungen treffen, um eine Dachlawine zu vermeiden oder zumindest zu vermindern. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass er Schneefanggitter oder andere Sicherheitsvorrichtungen anbringt, die den Schnee auf dem Dach halten. Wenn er das nicht tut, kann er sich nicht darauf berufen, dass die Dachlawine ein unvorhersehbares Ereignis war.
Wie ist die Wetterlage?
Die Haftung für eine Lawine vom Dach kann auch von der Wetterlage abhängen. Wenn es zum Beispiel lange Zeit stark geschneit hat oder wenn ein plötzlicher Temperaturanstieg den Schnee schmelzen lässt, muss der Eigentümer oder Vermieter damit rechnen, dass sich eine Dachlawine bilden kann. Er muss dann besonders aufmerksam sein und gegebenenfalls für eine schnelle Räumung sorgen. Wenn er das nicht tut, kann er sich nicht darauf berufen, dass er die Gefahr nicht erkennen konnte.
Wie ist die Verkehrssituation?
Die Haftung für eine Dachlawine kann auch davon abhängen, wie die Verkehrssituation vor dem Gebäude ist. Wenn zum Beispiel viele Fußgänger oder Fahrzeuge unterwegs sind, muss der Eigentümer oder Vermieter besonders vorsichtig sein und dafür sorgen, dass niemand durch eine Dachlawine gefährdet wird. Er muss dann zum Beispiel Warnschilder aufstellen oder den Bereich absperren. Wenn er das nicht tut, kann er sich nicht darauf berufen, dass er keine Verkehrssicherungspflicht hatte.
Wer ist bei Dachlawine geschädigt worden?
Die Haftung für eine solche Lawine kann auch davon abhängen, wer durch die Dachlawine geschädigt worden ist. Wenn zum Beispiel ein Passant oder ein Autofahrer durch eine Dachlawine verletzt wird oder sein Eigentum beschädigt wird, kann er in der Regel Schadensersatz vom Eigentümer oder Vermieter des Gebäudes verlangen. Er muss aber nachweisen können, dass der Eigentümer oder Vermieter seine Pflicht zur Schneeräumung vernachlässigt hat und dass dadurch die Lawine entstanden ist.
Wenn zum Beispiel ein Mieter durch eine Lawine vom Dach verletzt wird oder sein Eigentum beschädigt wird, kann er in der Regel keinen Schadensersatz vom Eigentümer oder Vermieter des Gebäudes verlangen. Er muss sich an seine eigene Hausratversicherung oder Haftpflichtversicherung wenden. Er kann aber eventuell eine Mietminderung geltend machen, wenn die Wohnqualität durch die Lawine beeinträchtigt wurde.
Fazit
Die Haftung für eine Dachlawine ist eine komplexe rechtliche Frage, die von vielen Faktoren abhängt. Es gibt keine pauschale Antwort, sondern es muss immer der Einzelfall geprüft werden. Wenn Sie durch eine Dachlawine geschädigt worden sind oder wenn Sie für eine Dachlawine haften sollen, sollten Sie sich an einen Rechtsanwalt wenden, der Sie beraten und vertreten kann.
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