Was versteht man unter Crowdfunding?
Crowdfunding ist eine Form der Finanzierung, bei der viele Menschen (die Crowd) ein Projekt oder eine Idee mit kleinen oder großen Geldbeträgen unterstützen. Dabei erhalten die Unterstützer meist eine Gegenleistung, die je nach Art des Investments variieren kann. Crowdfunding wird oft für kreative, soziale oder innovative Projekte genutzt, die sonst schwer Zugang zu herkömmlichen Finanzierungsquellen haben.
Welche Arten von Crowdfunding gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von spendenbasierten Investments, die sich nach dem Zweck und der Gegenleistung für die Unterstützer unterscheiden. Die bekanntesten sind:
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- Spendenbasiertes Crowdfunding: Hier spenden die Unterstützer Geld für einen guten Zweck oder eine gemeinnützige Organisation, ohne eine direkte Gegenleistung zu erwarten. Sie erhalten oft eine symbolische Anerkennung oder ein Dankeschön.
- Belohnungsbasiertes Crowdfunding: Hier erhalten die Unterstützer eine materielle oder immaterielle Belohnung für ihre Unterstützung, zum Beispiel ein Produkt, eine Dienstleistung, ein Erlebnis oder eine Beteiligung an dem Projekt. Die Höhe und Art der Belohnung hängt meist vom Betrag der Unterstützung ab.
- Kreditbasiertes Crowdfunding: Hier vergeben die Unterstützer einen Kredit an den Projektinitiator, den dieser mit Zinsen zurückzahlen muss. Dies wird auch als Peer-to-Peer-Lending oder Social Lending bezeichnet.
- Beteiligungsbasiertes Crowdfunding: Hier erwerben die Unterstützer eine Beteiligung an dem Projekt oder dem Unternehmen, das das Projekt durchführt. Sie werden somit zu Gesellschaftern oder Anteilseignern und profitieren von möglichen Gewinnen oder Wertsteigerungen.
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für Crowdfunding?
Diese „Fundinginvestments“ unterliegen in Deutschland verschiedenen rechtlichen Regelungen, je nach Art des Crowdfunding und dem Umfang des Projekts. Die wichtigsten Gesetze sind:
- Das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), das die Voraussetzungen und Pflichten für Anbieter von Vermögensanlagen regelt. Dies gilt vor allem für beteiligungsbasiertes Investments, bei dem die Unterstützer Anteile an einem Unternehmen erwerben.
- Das Kleinanlegerschutzgesetz (KASG), das den Anlegerschutz bei Vermögensanlagen verbessern soll. Dies gilt vor allem für kreditbasiertes Crowdfunding, bei dem die Unterstützer Kredite vergeben.
- Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), das die allgemeinen Regeln für Verträge und Schuldverhältnisse enthält. Dies gilt für alle Arten von Crowdfunding, bei denen ein Vertrag zwischen dem Unterstützer und dem Projektinitiator zustande kommt.
- Das Urheberrechtsgesetz (UrhG), das die Rechte der Urheber und Nutzer von Werken der Literatur, Kunst und Wissenschaft schützt. Dies gilt vor allem für kreative Projekte, die urheberrechtlich geschützte Inhalte verwenden oder erstellen.
Wo kann man mehr über Crowdfunding erfahren?
Es gibt zahlreiche Plattformen im Internet, die Crowdfunding-Projekte vermitteln oder beraten. Einige Beispiele sind:
- Startnext: Die größte deutsche Plattform für kreative und nachhaltige Projekte, die vor allem belohnungsbasiertes Fundings anbietet.
- Betterplace: Die größte deutsche Plattform für soziale und gemeinnützige Projekte, die vor allem spendenbasiertes Fundings anbietet.
- Auxmoney: Die größte deutsche Plattform für kreditbasiertes Crowdfunding, die vor allem Privatpersonen und kleine Unternehmen finanziert.
- Companisto: Eine der führenden deutschen Plattformen für beteiligungsbasiertes Investment, die vor allem Start-ups und Wachstumsunternehmen finanziert.
Was hat Crowdfounding mit dem Grauen Kapitalmarkt zu tun?
Der Graue Kapitalmarkt umfasst alle Finanzgeschäfte, die ohne Erlaubnis und Kontrolle der BaFin stattfinden. Das ist die Behörde, die in Deutschland für die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister zuständig ist. Zu diesem Marktsegment gehören auch viele Crowdfunding-Plattformen, die sich so gestalten, dass sie keiner BaFin-Erlaubnis bedürfen. Das bedeutet nicht automatisch, dass alle Angebote auf diesen Plattformen unseriös sind. Sie sollten sich aber bewusst sein, dass Sie sich auf einem unregulierten Markt bewegen. Dort gibt es keine staatliche Überwachung, keine Prüfung der Finanzprodukte, der Anbieter oder der Investoren und keine Sicherung Ihrer Einlagen.
Einige Anbieter mit zweifelhaftem Ruf profitieren von dieser Situation, indem sie ihre Produkte einfacher verkaufen können. Möglicherweise muss der Anbieter nur einen Prospekt bei der Aufsicht einreichen, wenn er eine Investment-Kampagne durchführen will. Die BaFin überprüft den Prospekt zwar auf Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit, aber nicht auf inhaltliche Richtigkeit. Deshalb sollten Sie sehr vorsichtig sein. Erkundigen Sie sich über das Angebot, seine Bedingungen und die damit verbundenen Risiken. Denn hier müssen die Investoren nicht so ausführlich über mögliche Gefahren für ihr Geld informiert werden.
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