Wenn Sie als Arbeitnehmer von einer Kündigung betroffen sind, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Outplacement. Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung, die Sie bei Ihrer beruflichen Neuorientierung unterstützt. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen, was Outplacement ist, wie es abläuft und welche Vorteile es bietet.
Was ist Outplacement?
Outplacement ist eine Form der Beratung und Unterstützung, die Arbeitgeber ihren entlassenen Mitarbeitern anbieten können. Ziel ist es, die Betroffenen bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder einer alternativen Beschäftigung zu unterstützen. Outplacement kann individuell oder in Gruppen erfolgen. Die Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber.
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Outplacement: Was ist das und wie funktioniert es? erhalten
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Wie läuft Outplacement ab?
Der Ablauf eines Outplacement-Prozesses kann je nach Anbieter und Situation variieren. In der Regel umfasst er jedoch folgende Schritte
- Analyse: Dabei werden die berufliche Situation, die Qualifikationen, die Stärken und Schwächen sowie die Ziele und Wünsche des Kandidaten ermittelt.
- Beratung: Der Kandidat wird über den Arbeitsmarkt, Bewerbungsstrategien, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Chancen und Risiken einer beruflichen Veränderung informiert.
- Coaching: Der Kandidat wird bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche, der Verhandlung von Arbeitsverträgen und der Bewältigung von Ängsten und Unsicherheiten begleitet.
- Vermittlung: Der Kandidat wird bei der Suche nach passenden Stellenangeboten, der Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern und der Nutzung von Netzwerken unterstützt.
Welche Vorteile bietet Outplacement?
Outplacement kann sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber Vorteile bringen. Für Arbeitnehmer kann Outplacement
- die Dauer der Arbeitslosigkeit verkürzen
- die Chancen auf einen geeigneten Arbeitsplatz erhöhen
- Selbstvertrauen und Motivation stärken
- die berufliche Entwicklung fördern
- die psychische Belastung durch die Kündigung verringern
Für Arbeitgeber kann Outplacement
- Image und Ruf verbessern
- die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit erhöhen
- Kosten für Abfindungen und Rechtsstreitigkeiten reduzieren
- soziale Verantwortung zeigen
- den Wissenstransfer fördern
Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Outplacement?
Wenn Sie mehr über Outplacement erfahren möchten, können Sie sich an die folgenden Quellen wenden:
- Hier finden Sie einen unabhängigen Vergleich von verschiedenen Outplacement-Anbietern in Deutschland.
- Hier finden Sie den Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V., der die Interessen der Outplacement-Branche vertritt.
Die Jobsuche ist immer mit Schwierigkeiten verbunden und kann kräftezehrend sein. Ist einem Arbeitnehmer aber zuvor eine Kündigung vom Arbeitgeber zugestellt worden, ist der Betroffene oft geschockt und verzweifelt. Im Gegensatz zu einem Outsourcing, bei dem ein Headhunter Sie für ein bestimmtes Unternehmen zu begeistern versucht, handelt es sich beim Outplacement um eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Der Berater holt Sie nach der Aussprache der Kündigung ab und begleitet Sie auf Ihrem Weg der Neuorientierung.
Durchführung des Outplacements.
Die Beratung sollte bereits während der ersten Gespräche über die bevorstehende Entlassung beginnen. Ein möglichst früher Beginn des Outplacements ist wünschenswert, da dadurch der austretende Arbeitnehmer eine Chance erhält, noch während der Restvertragslaufzeit einen anschließenden Job zu finden und sich nicht um seine finanzielle Zukunft zu fürchten. Der frühe Beginn steigert darüber hinaus die Erfolgsaussichten des Outplacements, da die betreuten Arbeitnehmer im Beschäftigungszeitraum bessere Vermittlungschancen haben als nach Erhalt der Kündigung oder gar dem Beginn der Arbeitslosigkeit (mit Ablauf der Kündigungsfrist.)
Outplacement als Schadensbegrenzung
Aufgrund der in Deutschland herrschenden strengen Regelungen des Kündigungsschutzes gelingt es den Arbeitgebern vergleichsweise selten eine Kündigung sicher zu begründen und daher in einem (vom Arbeitnehmer angestrengten) Kündigungsschutzverfahren Recht zu bekommen. Aus diesem Grund greifen vermehrt Unternehmen zur Möglichkeit der Outplacement-Beratung als eine Art „gütlichen Trennung“. Des Weiteren beabsichtigen die Unternehmen durch diese Maßnahme den Imageschaden zu vermeiden, der aus einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer resultieren kann.
Aufgabenfelder der Outplacement-Berater
Meist sind die Outplacement-Berater in den Bereichen Management oder Personalwesen ausgebildet, weshalb sie im Prozess des Outplacements sowohl bei der Arbeitgeberschulung mitwirken als auch in der Beratung der entlassenen Arbeitnehmer tätig sind. Ihre Aufgabenfelder liegen zum einen in der Begleitung der Arbeitgeber während des Entlassungsprozesses (z.B. Beratung hinsichtlich der Aufhebungsverträge) oder im Training von Mitarbeitergesprächen. Zum anderen sind sie mit der eigentlichen Entlassung bzw. Reintegration der betroffenen Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt.