Wann ist es Mobbing?
Mobbing am Arbeitsplatz kann vielerlei Gestalt annehmen und unterschiedliche Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Beispiele sind Demütigungen durch Kollegen, das Verbreiten von Lügen, die Ausgrenzung aus dem Team, rassistische Äußerungen, aber auch sexuelle Belästigung und viele andere. Es ist jedoch immer der Fall, dass das Mobbingopfer entweder hierarchisch oder zahlenmäßig unterlegen ist und keinerlei Ausweichmöglichkeiten gegen die Mobber hat, also der Mobbing-Situation auf Dauer ausgeliefert ist. Mobbing am Arbeitsplatz geht nicht immer von gleichgestellten Mitarbeitern aus. Auch das Mobbing durch Vorgesetzte und den Chef (Bossing, Mobbing am Arbeitsplatz durch den Chef) oder hierarchisch unterlegene Mitarbeiter ist eine verbreitete Art von Mobbing.
Wie kann man Mobbing am Arbeitsplatz erkennen?
Mobbing ist stets ein gezielter Angriff auf:
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Mobbing am Arbeitsplatz erhalten
Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.
… eine Person und ihr soziales Ansehen:
dazu gehört es Gerüchte über die Person zu verbreiten, sie vor anderen Mitarbeitern demütigen oder lächerlich zu machen. Auch wenn Mitarbeiter die Schwächen der Person ausnutzen oder sie bloßstellen ist das Mobbing. Auch sexuelle Anspielungen oder Avancen können dazu gehören. Selbst Kritik am Privatleben kann auftreten.
… die sozialen Beziehungen und die Kommunikation:
Wir einer Person der Kontakt verweigert oder sie von Gesprächen ausgeschlossen, oder sie wird ständig unterbrochen, sind das Anzeichen für Mobbing. Dazu gehören auch lautes anschreien oder Auflaufen lassen durch unvollständiges einweisen. Auch herablassende Gestik und Mimik sind Teil davon.
… die Qualität der Arbeit:
Werden die Leistungen einer Person unterbewertet oder Ihr Zuständigkeiten entzogen, vielleicht auch wichtige Informationen vorenthalten, dann ist auch das Mobbing. Ebenso wie das Zuteilen sinnloser und kränkender Aufgaben.
… auf die Gesundheit:
Wir ein Mitarbeiter zu gesundheitsschädlicher Arbeit gezwungen, absichtlich Stress herbeigeführt oder ihm gar körperliche Gewalt angedroht, spätestens dann sollten Sie der Person helfen indem Sie sie ansprechen und ihr Hilfe anbieten.
Mobbing als Gesetzeswidrigkeit
Mobbing ist vom Gesetzgeber nicht durch ein gesondertes Gesetz geregelt, was den Umgang damit zu einer komplexen Angelegenheit macht. Es besteht ein fließender Übergang von einem rauen Arbeitsumfeld von Schikane zu Mobbing bzw. rechtswidrigem Verhalten. Grundsätzlich gilt, dass rechtswidriges Verhalten über einen langen Zeitraum, also länger als nur wenige Tage oder Wochen, bestehen muss, um als Mobbing klassifiziert zu werden. Für Mobbing typische Straftatbestände sind Beleidigung, sexuelle Belästigung und Urkundenfälschung.
Wie kann man beweisen dass man gemobbt wird?
Wenn sie gemobbt werden, führen Sie unbedingt ein Tagebuch in dem sie jeweils Datum, Uhrzeit und konkrete Erinnerungen an die Taten aufschreiben. Machen Sie gegebenenfalls Fotos oder Filme oder zumindest Tonaufnahmen. Das dürfen sie allerdings nur anlassbezogen tun. D.h. es darf nicht ständig eine Tonaufnahme laufen. Aber dann, wenn sie gerade gemobbt werden, ist das erlaubt. Sichern Sie diese Beweise und legen Sie diese einem Anwalt vor.
Was bedeutet Mobbing für den Arbeitgeber?
Der Gesetzgeber hat eine Fürsorglichkeitspflicht seitens des Arbeitgebers definiert. Nach §241 BGB muss der Arbeitgeber dann einschreiten, wenn die Persönlichkeitsrechte oder die Gesundheit des Arbeitnehmers als Mobbing-Opfer gefährdet sind, um dessen Interessen zu schützen. Die Maßnahmen, welche hierzu angewandt werden, müssen zwar für den Arbeitgeber zumutbar sein, also nicht übermäßig stark auf den Geschäftsalltag einwirken, der Arbeitgeber ist jedoch verpflichtet, bei Mobbing aktiv zu werden. So kann er z.B. Abmahnungen gegen den oder die Mobber aussprechen. Arbeitgeber können durchaus von Betroffenen auf Schmerzensgeld oder Schadensersatz verklagt werden, wenn der Arbeitnehmer durch Mobbingfälle entstandene Schäden nachweisen kann. Hierzu muss bewiesen werden, dass die Handlungen von bestimmten Personen ausgeführt wurden, rechtswidrig sind und konkrete Schäden verursacht haben.
Des Weiteren muss das Verschulden des Arbeitgebers, also das Versäumnis seiner Fürsorgepflicht, nachgewiesen werden. Es ist also extrem schwierig und bedarf ein hohes Maß an Aufwand und Zeit, die hierfür notwendige Dokumentation durchzuführen. Deshalb ist die Aussicht auf Erfolg einer solchen Klage in der Regel gering, dies unterscheidet sich jedoch von Fall zu Fall. Ggf. sollte man sie an eine Mobbingberatungsstelle wenden.
Ist Mobbing am Arbeitsplatz strafbar?
Ja, selbstverständlich ist es strafbar wenn sie an ihrem Arbeitsplatz gemobbt werden. Sie sollten dann unverzüglich einen Anwalt für Arbeitsrecht beauftragen, der sich dieser Angelegenheit annimmt. Er kann in jedem Fall besser vermitteln als sie selber.
Anwaltshotline zum Mobbing
Sollten Sie als Arbeitgeber oder als Angestellter mit Mobbing konfrontiert werden, so empfehlen wir ein Beratungsgespräch mit einem kompetenten Anwalt zum Arbeitsrecht. Zur Anwaltshotline Mobbing.
Weiterführende Links zu Mobbing am Arbeitsplatz
Alle gegen einen: Mobbing im Strafrecht und Zivilrecht
Lebenslange Folgeschäden durch Mobbing