Ratgeber 13.11.2023 Christian Schebitz

Was macht ein Insolvenzverwalter?

Ein Insolvenzverwalter ist eine vom Gericht bestellte Person, die die Abwicklung eines insolventen Unternehmens oder einer insolventen Privatperson übernimmt. Der Insolvenzverwalter hat die Aufgabe, das Vermögen des Schuldners zu verwerten und die Gläubiger zu befriedigen. Dabei muss er die gesetzlichen Vorschriften und die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen.

Was sind die Aufgaben eines Insolvenzverwalters?

Die Aufgaben eines Insolvenzverwalter sind vielfältig und hängen von der Art des Insolvenzverfahrens ab. Die wichtigsten Aufgaben sind

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Was macht ein Insolvenzverwalter? erhalten

Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.

  • Erstellung eines Verzeichnisses über das Vermögen und die Schulden des Schuldners
  • die Prüfung der Forderungen der Gläubiger und die Feststellung ihrer Ansprüche
  • die Verwaltung und Verwertung des Schuldnervermögens, z.B. durch Verkauf, Vermietung oder Verpachtung
  • die Fortführung oder Einstellung des Geschäftsbetriebs des Schuldners
  • die Anfechtung von Rechtshandlungen, die die Gläubiger benachteiligen, z.B. Schenkungen oder unentgeltliche Zuwendungen
  • die Erstellung eines Insolvenzplans, wenn eine Sanierung des Schuldners möglich ist
  • die Verteilung des Erlöses an die Gläubiger nach einer festgelegten Quote
  • Erstellung eines Schlussberichts und Antrag auf Aufhebung des Insolvenzverfahrens.

Wie wird man Insolvenzverwalter?

Um Insolvenzverwalter zu werden, muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören

  • die Zulassung als Rechtsanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer
  • die fachliche Eignung für die Tätigkeit als Insolvenzverwalter, z.B. durch eine entsprechende Ausbildung oder Erfahrung
  • persönliche Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit von den am Insolvenzverfahrens Beteiligten
  • Die Bereitschaft, sich in eine vom Gericht geführte Vorauswahlliste eintragen zu lassen.

Die Bestellung zum Insolvenzverwalter erfolgt durch das zuständige Insolvenzgericht nach Durchführung eines Auswahlverfahrens. Dabei werden Qualifikation, Erfahrung und Leistung der Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt.

Welche Rechte und Pflichten hat der Insolvenzverwalter?

Der Insolvenzverwalter hat Rechte und Pflichten gegenüber dem Schuldner, den Gläubigern und dem Gericht. Zu seinen Rechten gehören das Recht:

  • auf Einsicht in alle Unterlagen des Schuldners
  • von allen Personen, die mit dem Schuldner in Verbindung stehen, Auskunft zu verlangen
  • auf Herausgabe aller Gegenstände, die zum Vermögen des Schuldners gehören
  • auf Anordnung von Sicherungsmaßnahmen, z. B. durch Versiegelung oder Beschlagnahme
  • auf Vergütung seiner Tätigkeit aufgrund gesetzlicher oder gerichtlicher Anordnung.

Zu seinen Pflichten gehören

  • die ordnungsgemäße und gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben
  • die Beachtung der gesetzlichen Vorschriften und der gerichtlichen Anordnungen
  • die Interessen aller Beteiligten zu wahren
  • die Anzeige von Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahrens stehen
  • die Haftung für Schäden, die er durch seine Tätigkeit verursacht.

Welche Vorteile hat der Schuldner von einem Insolvenzverwalter?

Ein Insolvenzverwalter kann dem Schuldner einige Vorteile bringen, wenn er seine Tätigkeit professionell und fair ausübt. Dazu gehören

  • die Möglichkeit der Sanierung des Unternehmens oder der Entschuldung der Privatperson durch einen Insolvenzplan
  • Befreiung von der Verwaltung und Verwertung seines Vermögens
  • die Befreiung von der Haftung für die Schulden nach der Restschuldbefreiung
  • die Möglichkeit eines Neuanfangs nach Abschluss des Insolvenzverfahrens

Welche Nachteile kann ein Insolvenzverwalter für den Schuldner haben?

Ein Insolvenzverwalter kann auch Nachteile für den Schuldner mit sich bringen, wenn er seine Tätigkeit nicht ordnungsgemäß oder zu seinem eigenen Vorteil ausübt. Dazu gehören

  • die Einschränkung oder der Verlust der Verfügungsbefugnis über sein Vermögen
  • die Gefahr einer ungerechtfertigten Anfechtung oder Verwertung seines Vermögens
  • die Gefahr einer unangemessenen oder überhöhten Vergütung des Insolvenzverwalter
  • das Risiko unzureichender oder falscher Informationen über den Stand des Insolvenzverfahrens.

Wie findet man einen guten Insolvenzverwalter?

Um einen guten Insolvenzverwalter zu finden, sollte man sich an folgenden Kriterien orientieren:

  • Fachliche Qualifikation und Erfahrung auf dem Gebiet des Insolvenzrechts
  • die persönliche Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit von den am Insolvenzverfahrens Beteiligten
  • die Einsatzbereitschaft und Erreichbarkeit für Fragen und Anliegen
  • die Transparenz und Fairness bei der Abwicklung des Insolvenzverfahrens

Eine Möglichkeit, einen guten Insolvenzverwalter zu finden, ist die Suche auf der Website rechtsanwalt.com. Dort kann man nach dem passenden Rechtsgebiet, z.B. Insolvenzrecht, und dem Ort filtern. Man erhält dann eine Liste qualifizierter und geprüfter Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die als Insolvenzverwalter tätig sind oder werden können.

Links auf Gesetze:

InsO – nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (gesetze-im-internet.de)

BMJ – Insolvenzrecht

Aktuelle Insolvenzordnung (InsO) 2023 – Inhalt und Ziele (schuldnerberatungen.org)

Insolvenzgläubiger (§ 38 InsO): Definition und Rangfolge (schuldnerberatung.de)

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