Ratgeber 08.10.2023 Christian Schebitz

Grundstück kaufen, darauf achten!

Ein Grundstück kaufen und erwerben, um darauf Ihr Traumhaus oder eine andere Immobilie zu errichten, das haben Sie vor? Vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags sollten Sie einige wichtige Punkte berücksichtigen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Sie über das deutsche Recht beim Grundstückskauf wissen sollten, welche Schritte Sie unternehmen müssen und welche Gefahren Sie vermeiden können. Wir beantworten häufig gestellte Fragen zum Kauf von Grundstücken und geben konkrete Tipps für das weitere Vorgehen.

Was ist ein Grundstück?

Ein Grundstück ist ein abgegrenzter Teil der Erdoberfläche, der im Grundbuch registriert ist. Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, welches die Eigentumsverhältnisse sowie Belastungen (z. Hypotheken, Dienstbarkeiten, Erbbaurechte) von Grundstücken dokumentiert.

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Jedes Grundstück hat eine eigene Nummer im Grundbuch und ist in drei Teile gegliedert:

Teil I

Hier stehen die Eigentümer des Grundstücks.

Teil II

Hier stehen alle Belastungen des Grundstücks, die nicht das Eigentum betreffen, wie z. Wegerechte, Wohnrechte oder Vorkaufsrechte.

Teil III

Hier stehen alle Belastungen des Grundstücks, die das Eigentum betreffen, wie z. Hypotheken oder Grundschulden.

Das Grundbuch informiert Sie darüber, wer der rechtliche Eigentümer eines Grundstücks ist und welche Verpflichtungen damit einhergehen. Wenn Sie ein Grundstück kaufen möchten, sollten Sie einen Grundbuchauszug anfordern, um die rechtliche Situation zu klären.

Wie gehe ich vor wenn ich ein Grundstück kaufen will?

Ein Grundstück kaufen ist ein komplexer Vorgang, der mehrere Schritte erfordert. Die wichtigsten Schritte sind:

  • Grundstückssuche:
    Sie können entweder selbst ein passendes Grundstück suchen oder einen Makler beauftragen, der Ihnen dabei hilft. Achten Sie hierbei nicht nur auf Infrastruktur, Preis, Lage und Größe des Grundstücks, sondern auch auf andere Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Bebaubarkeit, Erschließung und Nachbarschaft.
  • Grundstücksprüfung:
    Wenn Sie ein gutes Stück Land gefunden haben, lassen Sie es sorgfältig prüfen. Dazu gehört nicht nur das Überprüfen des Grundbuchs, sondern auch das Ansehen des Landes vor Ort und das Einholen von Gutachten zu möglichen Umweltschäden oder Bauverpflichtungen. Informieren Sie sich auch über den Bebauungsplan, um zu erfahren, welche Bebauungen zulässig sind.
  • Die Verhandlung des Kaufpreises:
    Wenn Sie ein Grundstück ausgewählt haben, müssen Sie mit dem Verkäufer über den Preis verhandeln. Achten Sie nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf mögliche Zusatzkosten wie Maklergebühren, Notarkosten oder Grunderwerbsteuer. Diese können je nach Bundesland und Vertrag stark variieren und bis zu 15% des Kaufpreises ausmachen.

Was braucht man um ein Grundstück zu kaufen?

Der Kaufvertrag für ein Grundstück muss notariell beglaubigt werden. Das heißt, dass ein Notar den Vertrag aufsetzt und beide Parteien ihn in seiner Anwesenheit unterschreiben. Der Notar überprüft die Identität der Beteiligten, ob die Regelungen des Gesetzes eingehalten wurden und ob die Angaben im Vertrag korrekt sind. Außerdem kümmert er sich um die Registrierung des Eigentumwechsels im Grundbuch und die Überweisung des Kaufpreises an den Verkäufer.

Wenn der Kaufvertrag beurkundet und der Kaufpreis gezahlt wurde, kann das Grundstück an den Käufer übergeben werden. Bitte darauf achten, dass das Grundstück im Zustand ist, wie es im Vertrag vereinbart wurde, und alle Unterlagen und Schlüssel übergeben werden. Zudem eine Freistellungserklärung vom Verkäufer einfordern, in der er keine Haftung für mögliche Ansprüche Dritter aus dem Grundstück übernimmt.

Welche Beispiele gibt es für den Kauf von Grundstücken?

Der Kauf von Grundstücken ist immer individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Trotzdem gibt es typische Beispiele, die Ihnen zeigen können, wie der Grundstückskauf abläuft. Hier sind drei Beispiele:

Eigennutz für Einfamilienhaus

Sie möchten ein Grundstück kaufen, um ein Einfamilienhaus darauf zu bauen. Sie finden ein Grundstück in einer ruhigen Wohngegend. Es hat eine Größe von 500m² und kostet 200.000 Euro. Im Grundbuch ist verzeichnet, dass der Verkäufer alleiniger Eigentümer ist und keine Belastungen auf dem Grundstück lasten. Der Bebauungsplan erlaubt Ihnen den Bau eines Einfamilienhauses mit einer maximalen Wohnfläche von 150m² und einer maximalen Höhe von 10m. Sie verhandeln mit dem Verkäufer einen Preis von 190.000 Euro und schließen den Kaufvertrag beim Notar ab. Sobald Sie den vollen Preis zahlen, erhalten Sie das Grundstück und können mit dem Bau Ihres Hauses beginnen.

Mehrfamilienhaue zur Vermietung bauen

Sie wollen ein Grundstück kaufen, um dort ein Mehrfamilienhaus zu bauen und es zu vermieten. Sie finden ein zentral gelegenes Grundstück mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern, welches 500.000 Euro kostet. Laut Grundbuch gehört das Grundstück einer Erbengemeinschaft und ist mit einer Hypothek belastet.

Die maximale Wohnfläche liegt bei 600 Quadratmetern und höchstens 15 Meter darf es in die Höhe gehen. Sie haben den Kaufpreis mit den Erben ausgehandelt, um das Eigentumsrecht des Grundstücks für sich zu erwerben. Sie können auf dem Grundstück, das entsprechend der Bebauungsrichtlinien genutzt werden darf, ein Wohnhaus für mehrere Familien bauen. Der Kaufvertrag wird vom Notar abgeschlossen, der sich auch um die Abzahlung der Hypothek und die Zustimmung aller Erben zum Verkauf kümmert. Sobald Sie bezahlt haben, bekommen Sie das Grundstück und können mit dem Bau Ihres Mehrfamilienhauses beginnen.

Gewerbeimmobilie bauen

Sie wollen ein Erdstück kaufen, um eine Gewerbeimmobilie zu bauen und zu verkaufen. Sie haben ein passendes Grundstück in einem Gewerbebereich mit einer Fläche von 2000 Quadratmetern gefunden. Der Preis beträgt 800.000 Euro. Das Eigentum des Grundstücks ist einer GmbH und mehrere Einschränkungen sind eingetragen.

Der Bebauungsplan sieht eine Gewerbeimmobilie mit einer maximalen Fläche von 1000 Quadratmetern und einer Höhe von höchstens 20 Metern vor. Sie verhandeln mit der GmbH über den Kauf eines Grundstücks zum Preis von 750.000 Euro. Den Kaufvertrag schließen Sie beim Notar ab. Der Notar überprüft, ob Dienstbarkeiten Ihre Pläne beeinflussen und ob diese gelöscht oder übernommen werden müssen.

Nach Zahlung des Kaufpreises wird Ihnen das Grundstück übergeben, damit Sie mit dem Bau Ihrer Gewerbeimmobilie beginnen können.

Nach Zahlung des Kaufpreises wird Ihnen das Grundstück übergeben, damit Sie mit dem Bau Ihrer Gewerbeimmobilie beginnen können. Was beim Kauf eines Grundstücks zu beachten ist.

Kann man Grundstück kaufen ohne zu bauen?

Man kann ein Grundstück erwerben, ohne darauf zu bauen. Jedoch sollte man einige Faktoren vor dem Kauf bedenken. Es ist wichtig zu überprüfen, ob das Grundstück einen gültigen Bebauungsplan hat, ob mit Erschließungskosten zu rechnen ist, ob bestimmte Bauvorschriften oder Fristen einzuhalten sind und ob es steuerliche oder rechtliche Konsequenzen hat, ein unbebautes Grundstück zu besitzen.

Man sollte sich überlegen, wofür man das Grundstück nutzen möchte, ob als Investition, für die Freizeit oder als Platz für ein zukünftiges Bauvorhaben. Abhängig davon könnte es ratsam sein, nach Alternativen wie Leasing, Vermietung oder Optionen zu suchen.

Welche Gesetze kommen beim Grundstückskauf zum tragen?

Beim Erwerb eines Stücks Land in Deutschland gibt es einige Gesetze zu beachten. Die wichtigsten sind:

  • Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), welches die allgemeinen Regeln für den Kaufvertrag und die Eigentumsübertragung enthält.
  • Grundbuchordnung (GBO),welche die Führung und den Inhalt des Grundbuchs regelt, in dem die Eigentumsverhältnisse und Belastungen des Grundstücks vermerkt werden.
  • Das Baugesetz, welches die Regeln für den Bau und die Nutzung von Grundstücken festlegt.
  • Das Gesetz zur Grunderwerbsteuer, welches die Höhe der Steuer festlegt, die beim Kauf eines Grundstücks anfällt.

 

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