Der Kauf eines Gebrauchtwagens kann eine gute Möglichkeit sein, Geld zu sparen und ein passendes Fahrzeug für Ihre Bedürfnisse zu finden. Allerdings gibt es auch einige Risiken, die Sie vermeiden sollten, um nicht in eine Falle zu tappen oder einen schlechten Deal zu machen.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, worauf Sie beim Gebrauchtwagenkauf achten sollten, welche Rechte Sie als Käufer haben und wie Sie sich im Falle eines Problems wehren können.
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Was Sie beim Gebrauchtwagenkauf beachten müssen erhalten
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Wie finde ich einen seriösen Verkäufer?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Gebrauchtwagen zu kaufen: von einem Händler, von einem privaten Verkäufer oder von einer Online-Plattform. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, die Sie abwägen sollten.
Wenn Sie einen Gebrauchtwagen von einem Händler kaufen, haben Sie den Vorteil, dass Sie eine gesetzliche Gewährleistung von mindestens einem Jahr erhalten, die Ihnen bei Mängeln am Fahrzeug einen Anspruch auf Nachbesserung, Minderung oder Rücktritt vom Kaufvertrag gibt. Außerdem müssen Händler Ihnen alle wesentlichen Informationen über das Fahrzeug mitteilen, wie zum Beispiel den Kilometerstand, das Alter, die Unfallfreiheit oder die Anzahl der Vorbesitzer. Wenn der Händler diese Pflichten verletzt oder Ihnen falsche Angaben macht, können Sie ihn auf Schadensersatz verklagen.
Der Nachteil beim Kauf von einem Händler ist, dass Sie in der Regel einen höheren Preis zahlen müssen als bei einem privaten Verkäufer. Außerdem können Händler versuchen, Ihnen zusätzliche Leistungen wie Garantien, Finanzierungen oder Versicherungen anzubieten, die Sie nicht unbedingt brauchen oder die zu teuer sind.
Wenn Sie einen Gebrauchtwagen von einem privaten Verkäufer kaufen, können Sie oft ein Schnäppchen machen und den Preis verhandeln. Allerdings haben Sie als Käufer weniger Rechte als bei einem Händler. Private Verkäufer können die Gewährleistung für Mängel am Fahrzeug ausschließen oder auf ein Minimum beschränken.
Das bedeutet, dass Sie nur dann Ansprüche geltend machen können, wenn der Verkäufer Ihnen einen Mangel arglistig verschwiegen oder Ihnen eine Beschaffenheitsgarantie gegeben hat. Außerdem müssen private Verkäufer Ihnen nicht alle Informationen über das Fahrzeug mitteilen, sondern nur solche, die für Ihre Kaufentscheidung wesentlich sind. Das heißt, dass Sie sich selbst über den Zustand des Fahrzeugs informieren müssen.
Der Kauf eines Gebrauchtwagens von einer Online-Plattform kann eine bequeme und schnelle Möglichkeit sein, ein passendes Angebot zu finden. Allerdings sollten Sie auch hier Vorsicht walten lassen und sich nicht von verlockenden Fotos oder Beschreibungen täuschen lassen. Prüfen Sie immer die Seriosität des Anbieters und lesen Sie das Kleingedruckte.
Achten Sie darauf, ob es sich um einen gewerblichen oder privaten Verkäufer handelt und welche Rechte und Pflichten er hat. Wenn möglich, vereinbaren Sie einen Besichtigungs- und Probefahrttermin und lassen Sie das Fahrzeug von einem unabhängigen Sachverständigen begutachten. Zahlen Sie niemals im Voraus oder per Überweisung an unbekannte Personen.
Worauf muss ich bei der Besichtigung und Probefahrt achten?
Bevor Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, sollten Sie ihn immer gründlich besichtigen und Probe fahren. Dabei können Sie feststellen, ob das Fahrzeug Ihren Erwartungen entspricht und ob es Mängel aufweist. Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:
- Überprüfen Sie die Papiere des Fahrzeugs, wie zum Beispiel den Fahrzeugbrief, den Fahrzeugschein, den TÜV-Bericht und das Serviceheft. Vergleichen Sie die Angaben mit denen im Kaufvertrag und im Inserat. Achten Sie auf Unstimmigkeiten oder Manipulationen.
- Überprüfen Sie den Kilometerstand des Fahrzeugs anhand des Tachos und des Servicehefts. Achten Sie auf Anzeichen für eine Tachomanipulation, wie zum Beispiel ungleichmäßige Abnutzung der Pedale, des Lenkrads oder der Sitze.
- Überprüfen Sie den Allgemeinzustand des Fahrzeugs, wie zum Beispiel die Karosserie, die Reifen, die Beleuchtung, die Bremsen, die Auspuffanlage und die Elektronik. Achten Sie auf Rost, Dellen, Kratzer, Undichtigkeiten oder andere Schäden. Testen Sie alle Funktionen und schalten Sie alle Geräte ein und aus.
- Überprüfen Sie den Motorraum des Fahrzeugs, wie zum Beispiel den Ölstand, den Kühlwasserstand, den Keilriemen und die Zündkerzen. Achten Sie auf Rauch, Geräusche oder andere Auffälligkeiten. Lassen Sie sich vom Verkäufer erklären, wann und wie er das Fahrzeug gewartet hat.
- Überprüfen Sie den Innenraum des Fahrzeugs, wie zum Beispiel die Sitze, die Gurte, die Fensterheber, die Klimaanlage und das Radio. Achten Sie auf Gerüche, Flecken, Risse oder andere Mängel. Prüfen Sie auch den Kofferraum und das Reserverad.
- Fahren Sie das Fahrzeug auf verschiedenen Straßen und bei verschiedenen Geschwindigkeiten. Achten Sie auf das Fahrverhalten, die Lenkung, das Getriebe, die Kupplung, die Bremsen und die Federung. Hören Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen. Lassen Sie sich vom Verkäufer erklären, wie er das Fahrzeug gefahren hat.
Wie schließe ich einen Kaufvertrag ab?
Wenn Sie sich für einen Gebrauchtwagen entschieden haben, sollten Sie einen schriftlichen Kaufvertrag mit dem Verkäufer abschließen. Dieser sollte folgende Angaben enthalten:
- Die persönlichen Daten von Ihnen und dem Verkäufer
- Die Fahrzeugdaten wie Marke, Modell, Baujahr, Farbe, Fahrgestellnummer und Kennzeichen
- Der Kaufpreis und die Zahlungsmodalitäten
- Die Gewährleistungsregelung
- Die Angabe über Unfallfreiheit oder bekannte Mängel
- Die Übergabe von Schlüsseln, Papieren und Zubehör
- Die Unterschriften von Ihnen und dem Verkäufer
Sie können einen Kaufvertrag entweder selbst erstellen oder einen Musterkaufvertrag verwenden, den Sie zum Beispiel beim ADAC oder bei Online-Plattformen finden können. Achten Sie darauf, dass der Vertrag vollständig und korrekt ist und dass beide Parteien eine Kopie erhalten.
Wie melde ich den Gebrauchtwagen an?
Nachdem Sie den Kaufvertrag abgeschlossen haben, müssen Sie den Gebrauchtwagen auf Ihren Namen ummelden. Dazu benötigen Sie folgende Unterlagen:
- Den Kaufvertrag
- Den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II)
- Den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I)
- Die gültige Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU) des Fahrzeugs
- Eine elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) von Ihrer Kfz-Versicherung
- Ihren Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung
- Eine SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
Mit diesen Unterlagen müssen Sie zur Zulassungsstelle in Ihrem Wohnort gehen und dort die Ummeldung beantragen. Dort erhalten Sie auch neue Kennzeichen für Ihr Fahrzeug. Die Kosten für die Ummeldung variieren je nach Bundesland und betragen zwischen 20 und 40 Euro.
Hindernisse und Lösungen beim Gebrauchtwagenkauf
Hindernis | Mögliche Lösung |
---|---|
Versteckte Mängel am Fahrzeug | Fahrzeug von einem unabhängigen Sachverständigen oder TÜV prüfen lassen, um versteckte Mängel zu erkennen. |
Keine vollständige Fahrzeughistorie | Vor dem Kauf das Serviceheft, Rechnungen und die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) prüfen und einen Fahrzeugbericht anfordern. |
Unklare Eigentumsverhältnisse | Sicherstellen, dass der Verkäufer der rechtmäßige Eigentümer ist und alle Dokumente, wie Fahrzeugbrief und Kaufvertrag, korrekt vorliegen. |
Manipulierter Kilometerstand | Auf Anzeichen von Manipulation achten, wie unpassende Abnutzung des Innenraums, und das Scheckheft kontrollieren. |
Unbekannte Reparaturhistorie | Nach Reparaturrechnungen fragen und die Fahrzeughistorie über Online-Plattformen überprüfen, die frühere Unfälle aufdecken können. |
Überhöhter Preis | Marktwerte auf Plattformen wie mobile.de oder autoscout24.de vergleichen und vor dem Kauf eine Preisverhandlung führen. |
Fehlende oder unvollständige Garantien | Eine Garantie oder Gewährleistung beim Verkäufer erfragen oder über Drittanbieter eine Gebrauchtwagengarantie abschließen. |
Mängel am Kaufvertrag | Den Kaufvertrag sorgfältig prüfen und unklare Klauseln durch einen Rechtsanwalt oder Experten erklären lassen. |
Zustand des Fahrzeugs weicht vom Inserat ab | Eine detaillierte Probefahrt machen und alle beschriebenen Funktionen und Zustände des Fahrzeugs überprüfen. |
Keine Gewährleistung von privaten Verkäufern | Den Kaufvertrag so detailliert wie möglich gestalten, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden, und ggf. eine Rechtsschutzversicherung nutzen. |
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