Rechtsnews 01.05.2025 Alex Clodo

Ist der 1. Mai ein deutschlandweiter Feiertag?

Kurze Antwort vorweg: Ja, der sogenannte „Tag der Arbeit“ ist in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Doch was bedeutet das genau für Beschäftigte, Unternehmen, Schulen und die Gesellschaft? Welche Rechte gelten, und wo lauern rechtliche Stolpersteine?

In diesem Beitrag beantworten wir alle relevanten Fragen zum Thema. Schritt für Schritt, laienverständlich, mit echten Beispielen aus dem Alltag, konkreten Tipps und einer kritischen Perspektive. So behalten Sie den Überblick – und Ihre Rechte.

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Einleitung: Was bedeutet „gesetzlicher Feiertag“ im deutschen Recht?

Ein gesetzlicher Feiertag ist ein Tag, der durch ein Gesetz ausdrücklich als solcher anerkannt wird. Das hat vor allem arbeitsrechtliche, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Auswirkungen. Der Tag ist in der Regel arbeitsfrei, unterliegt besonderen Schutzregelungen und wirkt sich auf Lohnfortzahlung, Ladenöffnungszeiten und öffentliche Veranstaltungen aus.

Der sogenannte Maifeiertag ist ein solcher Feiertag – und zwar bundesweit. Er ist im Arbeitszeitgesetz, den Feiertagsgesetzen der Länder und dem Grundgesetz indirekt verankert.


Warum ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag?

Der Tag hat eine lange Geschichte: Er wurde ursprünglich als internationaler Tag der Arbeiterbewegung eingeführt und steht bis heute für soziale Errungenschaften, Solidarität und Arbeitsrechte.

  • Gesetzliche Grundlage: Der Tag ist in allen Länder-Feiertagsgesetzen als Feiertag festgelegt.
  • Bundesweite Geltung: Er ist der einzige Feiertag, der in allen 16 Bundesländern gesetzlich anerkannt ist.
  • Schutz durch das Grundgesetz: Artikel 139 GG erkennt Feiertage historischen Ursprungs als verfassungsrechtlich schützenswert an.

Was bedeutet das für Arbeitnehmer?

Für Beschäftigte bedeutet das:

  • Arbeitsruhe: Arbeitnehmer haben in der Regel arbeitsfrei.
  • Bezahlung: Es gilt das Prinzip der Lohnfortzahlung (§ 2 Entgeltfortzahlungsgesetz).
  • Feiertagsarbeit: Nur in bestimmten Branchen erlaubt (z. B. Gesundheitswesen, Gastronomie) – mit Zuschlägen.

Wichtig: Wer am Feiertag arbeiten muss, hat meist Anspruch auf einen Ersatzruhetag oder Feiertagszuschlag (nicht gesetzlich garantiert, aber oft tariflich oder betrieblich geregelt).


Welche Regelungen gelten für Unternehmen und Arbeitgeber?

  • Betriebspflicht: Arbeitgeber dürfen Mitarbeitende am Feiertag nur bei gesetzlich erlaubten Ausnahmen beschäftigen (§ 10 Arbeitszeitgesetz).
  • Lohnzahlung: Es muss gezahlt werden, auch wenn nicht gearbeitet wird (§ 2 EFZG).
  • Verstöße: Wer gegen die Feiertagsruhe verstößt, riskiert Bußgelder und arbeitsrechtliche Konsequenzen.

Gibt es Sonderregelungen in einzelnen Bundesländern?

Nein. Anders als bei vielen anderen Feiertagen (z. B. Fronleichnam, Reformationstag), ist der 1. Mai in allen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag.

Jedoch können länderspezifische Details (z. B. Regelungen zur Ladenöffnung oder Brauchtumsveranstaltungen) leicht abweichen.


Was passiert, wenn der 1. Mai auf ein Wochenende fällt?

In Deutschland gibt es keinen gesetzlichen Ausgleich, wenn ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fällt. Das ist für Arbeitnehmer oft ein Nachteil.

Ausnahme: Manche Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen bieten einen Ausgleichstag oder Feiertagsvergütung.


Wie wird der Feiertag gesetzlich geregelt?

Die gesetzlichen Grundlagen sind u. a.:


Was gilt für Schulen, Universitäten und Behörden?

  • Unterricht entfällt: Am gesetzlichen Feiertag finden keine regulären Veranstaltungen statt.
  • Kein Anspruch auf Ersatz: Es wird keine Unterrichtszeit nachgeholt.

Was tun bei Verstößen gegen das Feiertagsrecht?

Wenn Sie z. B. widerrechtlich zur Arbeit verpflichtet werden oder keine Feiertagsvergütung erhalten:

  1. Sprechen Sie den Betriebsrat oder Ihre Personalabteilung an.
  2. Prüfen Sie Ihre Arbeitsvertrags- und Tarifregelungen.
  3. Wenden Sie sich an eine Fachanwältin oder einen Fachanwalt für ArbeitsrechtRechtsanwalt für Arbeitsrecht.

Drei reale Beispiele zur Anwendung des Feiertagsrechts

  • Beispiel 1: Eine Krankenschwester muss am Feiertag arbeiten – sie erhält laut Tarifvertrag 150 % Zuschlag plus Freizeitausgleich.
  • Beispiel 2: Ein IT-Büro fordert Mitarbeitende zur „freiwilligen“ Arbeit am Feiertag auf – ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz.
  • Beispiel 3: Ein Supermarkt in Bayern öffnet am Feiertag mit Sondergenehmigung – jedoch nur für Tourismusgebiete mit Auflagen.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Betroffene

  1. Prüfen Sie, ob Sie gesetzlich von der Arbeitspflicht befreit sind.
  2. Dokumentieren Sie Anweisungen zur Feiertagsarbeit schriftlich.
  3. Verlangen Sie bei Pflichtarbeit einen tariflichen oder betrieblichen Nachweis über Vergütung.
  4. Kontaktieren Sie bei Unsicherheiten einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Advocatus Diaboli: Was spricht gegen einen gesetzlichen Feiertag?

Ein kritischer Blick offenbart auch Nachteile:

  • Produktionsausfälle in Industrie & Logistik
  • Unflexible Regelung ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Unterschiede der Bundesländer
  • Ungleichheit für Schichtarbeitende und Selbstständige

Mögliche Hindernisse und Unsicherheiten

Problem Konsequenz Lösungsansatz
Unklare arbeitsvertragliche Regelungen Kein Anspruch auf Feiertagsvergütung Arbeitsvertrag prüfen lassen
Feiertagsarbeit ohne Zuschläge Rechtswidrig, falls kein Tarifvertrag Betriebsrat oder Anwalt einschalten
Feiertag fällt auf Wochenende Kein Ersatzruhetag Tarifvertrag prüfen oder betriebliche Regelung aushandeln

Fazit: Ihre Rechte kennen – und nutzen

Der Tag der Arbeit ist nicht nur ein Symbol für Arbeitnehmerrechte, sondern auch ein rechtlich geschützter Feiertag. Nutzen Sie dieses Wissen, um Ihre Rechte zu sichern, sich vor Ausbeutung zu schützen – und im Zweifel rechtlichen Beistand einzuholen.

 

 

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