Die Fußball-EM 2024, die in Deutschland ausgetragen wird, verspricht ein spannendes und mitreißendes Sportereignis zu werden, das Millionen von Fans weltweit an die Bildschirme fesseln wird. Für viele Fußballbegeisterte ist es eine besondere Freude, dass das Turnier im eigenen Land stattfindet, was eine einzigartige Atmosphäre und Begeisterung mit sich bringt. Allerdings wirft dieses Ereignis auch eine interessante Frage auf: Darf man während der Arbeitszeiten Europameisterschaft-Spiele schauen? Diese Fragestellung betrifft sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer und bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Arbeitsrecht, betrieblichen Interessen und der kulturellen Bedeutung von Fußball in Deutschland. In dieser Einleitung werden wir die verschiedenen Aspekte beleuchten, die diese Thematik so brisant und diskussionswürdig machen. Der Beitrag gibt Aufschluss über diese Frage!
Möglichkeit EM-Spiele während der Arbeit zu schauen
Grundsätzlich ist es in Ordnung, wenn Mitarbeitende ihren dienstlichen Internetzugang auch privat nutzen. Dazu gehört aber wohl kaum sich 90 Minuten ein Fußballspiel sich anzuschauen. Es dürfte aber okay sein, hin und wieder den Spielstand zu checken.
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Darf ich während der Arbeitszeit Spiele der EM 2024 schauen? erhalten
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Sie sollten zunächst mit Ihrem Vorgesetzten sprechen. Gehen Sie in Eigenregie vor, könnte dies zu einer Abmahnung und einer Kündigung führen, die Sie eventuell bereuen. Das zeigt auch ein Urteil des Arbeitsgerichts Köln aus dem Jahr 2017. Dort klagte ein Ford-Arbeiter gegen eine Abmahnung, die er kassierte, nachdem er während seiner Schicht Ausschnitte des Europa-League-Spiels Fenerbahçe Istanbul gegen Lokomotive Moskau geschaut hatte. Laut des Gerichts sei die Abmahnung rechtens, da der Mitarbeiter seine arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt habe.
Zudem ist es ein juristischer Grenzfall, wenn während eines Spiels im Büro das Radio läuft. Es ist in vielen Unternehmen zwar ohnehin üblich, dass das Radio läuft. Aber es ist von entscheidender Bedeutung, dass das Radiohören nicht von der Arbeit abhält. Ob das bei einem spannenden Spiel gegeben ist, ist wohl Ansichtssache und umstritten.
Welche anderen Möglichkeiten gibt es?
Es ist nicht das erste Mal, dass Fußballspiele einer Europa- oder Weltmeisterschaft genau dann stattfinden, wenn der Bäcker backt, die Pflegerin Menschen pflegen muss oder die Kassiererin kassiert. Bei der Weltmeisterschaft in Russland – bei der man schon in der Vorrunde ausschied – fanden die Spiele gegen Mexiko und Südkorea am Nachmittag statt. Auch bei den Weltmeisterschaften in Südkorea und Japan gab es Mittags- und Nachmittagsspiele.
Eine Möglichkeit könnte die sog. “betriebliche Übung” sein. Als betriebliche Übung bezeichnet man im Arbeitsrecht den Umstand, dass ein Arbeitnehmer aus der regelmäßigen Wiederholung bestimmter Verhaltensweisen des Arbeitgebers zu Recht ableiten darf, dass der Arbeitgeber sich auch in Zukunft bzw. auf Dauer auf diese Art verhalten wird. Sollten Sie also bei Ihrem Arbeitgeber schon mehrere Welt- oder Europameisterschaften erlaubterweise gesehen haben, dann sollte auch bei dieser WM kein Problem bestehen. Bei einer betrieblichen Übung fehlt es aber gerade an einer expliziten Regelung, sodass selten eindeutig ist, ob man nun wirklich während der Arbeitszeit Fußball schauen darf oder eben nicht.
Arbeitgeber sollten am besten mit dem Betriebsrat Vereinbarungen darüber treffen, ob während der Europameisterschaft die Arbeitsstunden umverteilt werden, so dass alle Fußball schauen können. In einem solchen Fall wissen alle Bescheid und man spart sich unnötigen Stress, womöglich sogar eine Abmahnung oder Kündigung.
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Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Übung
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