Ratgeber 05.10.2023 Christian Schebitz

Schufa – Ihre Rechte 2024

Wie beeinflusst die Schufa die Rechte und Pflichten der Verbraucher? Und welche zusätzlichen Rechte gegen diese Auskunftei ergeben sich für Verbraucher durch die neue Gesetzgebung ab 2023? In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen Überblick zum Thema Schufa und beantworten Fragen.

Was ist die Schufa und wie funktioniert sie?

Die Schufa Holding AG ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche von verschiedenen Banken, Sparkassen, Versicherungen, Telekommunikationsanbietern und anderen Unternehmen gegründet wurde. Die Schufa speichert Daten zum Zahlungsverhalten von etwa 70 Millionen Verbrauchern in Deutschland, wie Kreditverträge, Girokonten, Handyverträge und Mahnbescheide. Diese Informationen werden in einem Score-Wert zusammengefasst, der die Wahrscheinlichkeit angibt, dass ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Der Score-Wert kann zwischen 0 und 100 liegen, wobei ein höherer Wert eine bessere Bonität bedeutet. Die Schufa teilt den Score-Wert und andere Informationen erst an ihre Vertragspartner weiter, wenn diese eine Anfrage stellen. In der Schufa-Auskunft können Vertragspartner entscheiden, ob sie einen Kredit gewähren, einen Handyvertrag abschließen oder eine Wohnung vermieten.

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Welche Rechte haben Verbraucher gegenüber der Schufa?

Verbraucher haben verschiedene Rechte gegenüber der Schufa, die sich aus dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ergeben. Zu den Rechten von Verbrauchern gegenüber der Schufa gehören:

  • Das Recht auf Auskunft und das Recht auf Berichtigung. Verbraucher können einmal jährlich kostenlos eine Selbstauskunft anfordern, die alle gespeicherten Daten und Score-Werte enthält. Die Selbstauskunft kann online, schriftlich oder persönlich beantragt werden.
  • Außerdem haben Verbraucher das Recht, falsche oder unvollständige Daten bei der Schufa berichtigen oder vervollständigen zu lassen.
  • Das Recht auf Löschung: Verbraucher können von der Schufa verlangen, dass Daten gelöscht werden, die nicht mehr erforderlich oder rechtswidrig sind. Die Schufa ist dazu verpflichtet, Daten in der Regel nach drei Jahren zu löschen, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungsfristen oder berechtigte Interessen bestehen.
  • Das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung: Verbraucher können verlangen, dass die Schufa die Verarbeitung ihrer Daten einschränkt, falls sie die Richtigkeit bestreiten, die Verarbeitung unrechtmäßig ist, die Daten nicht mehr benötigt werden oder sie Widerspruch eingelegt haben.
  • Das Recht auf Widerspruch: Verbraucher können jederzeit Widerspruch gegen die Verarbeitung ihrer Daten für Zwecke der Direktwerbung oder aus Gründen ihrer besonderen Situation einlegen. Die Schufa muss die Verarbeitung einstellen, es sei denn, es können zwingende schutzwürdige Gründe nachgewiesen werden.

Durch die Reform des BDSG, die am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, hat sich die Rechtslage geändert.Insbesondere die Schufa und die Verbraucher sind von Änderungen betroffen:

Die Schufa muss den Score-Wert transparenter machen und dem Verbraucher nicht nur den Score-Wert, sondern auch die wesentlichen Faktoren, die zu seiner Berechnung beigetragen haben, mitteilen. Außerdem sollte die Schufa ihre statistischen Verfahren, die zur Score-Berechnung verwendet werden, offenlegen und regelmäßig überprüfen.

Sensible Daten wie rassische oder ethnische Herkunft, politische Meinung, religiöse oder weltanschauliche Überzeugung, Gewerkschaftszugehörigkeit, Gesundheitszustand, Sexualleben oder sexuelle Orientierung der Verbraucher dürfen von der Schufa nicht verarbeitet werden. Auch Datensätze über Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten dürfen nur unter strengen Voraussetzungen verwendet werden.

Die Schufa muss mehr Rücksicht auf soziale Faktoren nehmen: Soziale Faktoren wie Wohnort, Alter oder Geschlecht dürfen bei der Score-Berechnung nicht berücksichtigt werden. Außerdem muss die Schufa besondere Lebensumstände wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung berücksichtigen, wenn diese zu einer Verschlechterung der Bonität geführt haben.

Die Schufa sollte ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der Bonität erweitern, indem sie den Verbrauchern die Option bietet, ihre Zahlungsverläufe stärker zu gewichten oder freiwillige Zusatzinformationen wie Einkommen oder Vermögen zu berücksichtigen.

Klagewelle gegen die Schufa denkbar!

Im Herbst 2023 entscheidet der Europäische Gerichtshof darüber, ob der Schufa-Score eine „automatisierte Entscheidung über einen Kredit darstellt“. Dies würde gegen die DSGVO verstossen. Verbraucherschutzanwälte könnten dann für Menschen, die aufgrund des Schufa-Scores keine Kredite oder Verträge abgelehnt bekommen haben, einen Schadenersatz von bis 2.500 € erstreiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schufa für die Kreditwirtschaft und die Verbraucher gleichermaßen eine wichtige Institution darstellt. Die neue Rechtslage 2023 hat einige Verbesserungen im Hinblick auf Transparenz, Datenschutz und Fairness bei der Schufa gebracht. Dennoch sollten Verbraucher ihre Rechte gegenüber der Schufa kennen und nutzen, um ihre Bonität zu schützen und zu optimieren.

Wie kann ich eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa beantragen?

Hier können Sie eine kostenlose Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO) anfordern: Kostenlose Schufa Datenkopie

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