Rechtsnews
01.09.2016
Raphaela Nicola
Safia S. stach im Frühjahr am Hauptbahnhof Hannover auf einen Bundespolizisten ein. Nun will der Generalbundesanwalt die 16-Jährige wegen versuchten Mordes vor Gericht bringen.
Was ereignete sich Ende Februar am Hannover Hauptbahnhof?
Die Bundesanwaltschaft hat sechs Monate nach dem Messerangriff einer damals 15-jährigen IS-Sympathisantin auf einen Polizisten in Hannover Anklage wegen versuchten Mordes gegen sie erhoben. Die Ermittlungs- und Anklagebehörde in Karlsruhe teilte mit, dass ihr versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung sowie Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu Last gelegt werde. Die Behörde erklärte, dass die Tat eine Märtyreroperation für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gewesen sei. Außerdem wird der heute 16-jährigen Schülerin Safia S. die Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angelastet. Bei dem Angriff Ende Februar hatte der 34-jährige Beamte zunächst eine lebensbedrohliche Stichwunde erlitten. Das Mädchen wurde von einem anderen Polizisten dann überwältigt.
„Ich werde die ungläubigen überraschen“
Nach weitreichenden Informationen hatte Safia S. den Anschlag mehreren Freunden angekündigt. Sie schrieb einer britischen Freundin: „Ich werde die Ungläubigen überraschen, wenn du verstehst was ich meine“. Des Weiteren kündigte sie einem Freund „eine Märtyreroperation in Deutschland“ an. Demnach soll sie den mit ihr bekannten Deutsch-Syrer in ihre Anschlagspläne eingeweiht haben, ohne dass dieser die Sicherheitsbehörden warnte. Nach der Tat hatte sie Polizeibeamten erklärt, sie habe überreagiert. Den Polizisten habe sie nicht töten wollen. Sie habe aber damit gerechnet, ihn zu verletzen. Dem Beamten hat sie inzwischen ein Entschuldigungsbrief geschrieben. Safia S. war bereits im Alter von neun Jahren in einem Video gemeinsam mit dem Salafistenprediger Pierre Vogel aufgetreten. Dieser Clip wurde im Internet mehrere Tausend Male angeklickt. Das Mädchen war kurz vor der Tat in die Türkei gereist. Von dort aus hatte es vergeblich versucht, zum IS nach Syrien zu reisen. Ende Januar 2016 wurde sie aber von ihrer Mutter nach Deutschland zurückgeholt, bevor sie nach Syrien gelangte.
Quelle:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/hannover-anklage-gegen-16-jaehrige-is-sympathisantin-a-1109889.html
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