Rechnungen sind ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsverkehrs. Sie dokumentieren die erbrachten Leistungen und die dafür zu zahlenden Entgelte. Doch wie lange hat man Zeit, eine Rechnung zu bezahlen? Und welche Folgen drohen, wenn man die Zahlungsfrist versäumt? In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Sie zum Thema Rechnungsbegleichung wissen müssen.
Was ist eine Rechnung?
Eine Rechnung ist ein Dokument, das die Einzelheiten eines Geschäftsvorgangs zwischen einem Leistungserbringer und einem Leistungsempfänger enthält. Eine Rechnung muss bestimmte Pflichtangaben enthalten, wie zum Beispiel:
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Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.
- den vollständigen Namen und die Anschrift des Leistungserbringers und des Leistungsempfängers
- das Ausstellungsdatum der Rechnung
- eine fortlaufende Rechnungsnummer
- die Menge und die Art der gelieferten Waren oder der erbrachten Dienstleistungen
- den Zeitpunkt der Lieferung oder der Leistungserbringung oder den Zeitraum, über den sich die Leistung erstreckt
- das Entgelt für die Lieferung oder die Leistung sowie den anzuwendenden Steuersatz und den Steuerbetrag
- die Bankverbindung des Leistungserbringers
Eine Zahlungsaufforderung kann in Papierform oder elektronisch ausgestellt werden. Eine elektronische Rechnung muss jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit des Inhalts und die Lesbarkeit zu gewährleisten. Dazu gehören zum Beispiel:
- eine qualifizierte elektronische Signatur oder ein qualifiziertes elektronisches Siegel des Leistungserbringers
- ein elektronischer Datenaustausch (EDI) nach einem anerkannten Standard
- eine Zustimmung des Leistungsempfängers zur elektronischen Rechnungsstellung
Wie lange hat man Zeit, eine Rechnung zu bezahlen?
Die Zahlungsfrist hängt davon ab, ob es sich um einen Vertrag zwischen Privatpersonen oder zwischen Unternehmern handelt.
Bei einem Vertrag zwischen Privatpersonen gilt grundsätzlich, dass die Zahlung sofort fällig ist, wenn keine andere Vereinbarung getroffen wurde. Das bedeutet, dass der Leistungsempfänger die Rechnung spätestens bei Erhalt bezahlen muss. Allerdings kann der Leistungserbringer auch eine längere Zahlungsfrist gewähren, zum Beispiel 14 Tage oder 30 Tage. Dies muss jedoch ausdrücklich in der Rechnung oder im Vertrag vermerkt sein.
Bei einem Vertrag zwischen Unternehmern gilt seit dem 29. Juli 2014 das Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Dieses Gesetz sieht vor, dass die Zahlungsfrist für eine Rechnung maximal 30 Tage beträgt, wenn keine andere Vereinbarung getroffen wurde. Allerdings können die Vertragsparteien auch eine längere Zahlungsfrist vereinbaren, zum Beispiel 60 Tage oder 90 Tage. Dies muss jedoch ausdrücklich in der Rechnung oder im Vertrag vermerkt sein. Eine Zahlungsfrist von mehr als 60 Tagen ist jedoch nur zulässig, wenn sie ausdrücklich vereinbart wurde und nicht grob unbillig ist.
Was passiert, wenn man eine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt?
Wenn man eine Rechnung nicht innerhalb der vereinbarten Zahlungsfrist bezahlt, gerät man in Zahlungsverzug. Das hat verschiedene Konsequenzen für den säumigen Schuldner.
Zum einen muss er Verzugszinsen an den Gläubiger zahlen. Die Höhe der Verzugszinsen richtet sich nach dem Basiszinssatz, der halbjährlich von der Deutschen Bundesbank festgelegt wird. Der Basiszinssatz beträgt seit dem 01.01.2024 – 3,62 Prozent pro Jahr. Die Verzugszinsen betragen bei einem Vertrag zwischen Privatpersonen fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz pro Jahr, also 4,12 Prozent pro Jahr. Bei einem Vertrag zwischen Unternehmern betragen die Verzugszinsen neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz pro Jahr, also 8,12 Prozent pro Jahr.
Zum anderen kann der Gläubiger eine Mahnung an den Schuldner schicken, um ihn zur Zahlung aufzufordern. Eine Mahnung muss den Schuldner namentlich bezeichnen, den offenen Betrag und die Zahlungsfrist angeben und eine Zahlungsaufforderung enthalten. Eine Mahnung kann in Papierform oder elektronisch versendet werden. Der Gläubiger kann für jede Mahnung eine Mahngebühr verlangen, die jedoch angemessen sein muss. Eine angemessene Mahngebühr liegt in der Regel zwischen 2,50 Euro und 5 Euro.
Wenn der Schuldner auch nach einer Mahnung nicht zahlt, kann der Gläubiger weitere Schritte einleiten, um seine Forderung durchzusetzen. Dazu gehören zum Beispiel:
- die Beauftragung eines Inkassounternehmens oder eines Rechtsanwalts, um den Schuldner außergerichtlich oder gerichtlich zur Zahlung zu bewegen
- die Beantragung eines Mahnbescheids oder eines Vollstreckungsbescheids beim zuständigen Amtsgericht, um einen vollstreckbaren Titel gegen den Schuldner zu erwirken
- die Pfändung von Lohn, Konto oder Sachen des Schuldners durch einen Gerichtsvollzieher, um die Forderung zu befriedigen
Diese Schritte sind jedoch mit Kosten verbunden, die der Gläubiger zunächst selbst tragen muss. Er kann diese Kosten jedoch vom Schuldner zurückfordern, wenn er erfolgreich ist.
Wie kann man Zahlungsverzug vermeiden?
Um Zahlungsverzug zu vermeiden, sollte man als Schuldner stets darauf achten, seine Rechnungen fristgerecht zu bezahlen. Dazu sollte man sich einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben verschaffen und ein Haushaltsbuch führen. Außerdem sollte man sich einen Zahlungskalender anlegen, in dem man alle fälligen Rechnungen notiert und rechtzeitig bezahlt.
Wenn man als Schuldner vorübergehend in finanzielle Schwierigkeiten gerät und eine Rechnung nicht bezahlen kann, sollte man nicht abwarten, sondern sich aktiv mit dem Gläubiger in Verbindung setzen. Man sollte ihm die Situation erklären und um eine Ratenzahlung oder eine Stundung bitten. Dabei sollte man jedoch realistisch sein und nur das anbieten, was man auch einhalten kann. Wenn der Gläubiger einverstanden ist, sollte man die Vereinbarung schriftlich festhalten und sich daran halten.
Wenn man als Gläubiger eine Quittung ausstellt, sollte man darauf achten, dass sie alle erforderlichen Angaben enthält und keine Fehler aufweist. Außerdem sollte man sie möglichst zeitnah nach der Leistungserbringung an den Schuldner schicken. Wenn der Schuldner nicht zahlt, sollte man ihn freundlich aber bestimmt an die Zahlung erinnern und gegebenenfalls eine Mahnung schicken. Wenn das nicht hilft, sollte man sich professionelle Hilfe holen, um seine Forderung durchzusetzen.
Fazit
Rechnungen sind ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsverkehrs. Sie müssen bestimmte Pflichtangaben enthalten und fristgerecht bezahlt werden. Wenn man eine Zahlungsaufforderung nicht rechtzeitig bezahlt, gerät man in Zahlungsverzug und muss mit Verzugszinsen, Mahngebühren und weiteren Maßnahmen rechnen. Um Zahlungsverzug zu vermeiden oder zu beheben, sollte man stets einen Überblick über seine Finanzen haben und mit dem Vertragspartner kommunizieren.
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