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Rechtsnews 10.01.2024 Alex Clodo

Alleinerziehend 24: Wann ist ein Elternteil alleinerziehend?

Wann ist ein Elternteil alleinerziehend?

Alleinerziehend ist ein Elternteil, wenn er oder sie mit mindestens einem minderjährigen Kind zusammenlebt, für das er oder sie das alleinige oder überwiegende Sorgerecht hat, und keine Partnerschaft mit einer anderen Person führt. Das bedeutet, dass nicht nur geschiedene oder getrennte Eltern, sondern auch verwitwete oder ledige Eltern als alleinerziehend gelten können.

Welche Voraussetzungen müssen für das alleinige Sorgerecht erfüllt sein?

Das alleinige Sorgerecht bedeutet, dass ein Elternteil die volle Entscheidungsbefugnis über alle Angelegenheiten hat, die das Kind betreffen, wie z.B. Gesundheit, Bildung, Religion, Wohnort usw. Das alleinige Sorgerecht kann entweder von beiden Eltern gemeinsam beantragt werden, wenn sie sich einig sind, oder von einem Elternteil allein, wenn der andere dem zustimmt oder das Familiengericht dies anordnet. Das Familiengericht kann das alleinige Sorgerecht einem Elternteil übertragen, wenn dies dem Kindeswohl am besten entspricht. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie z.B. die Bindung des Kindes zu den Eltern, die Erziehungsfähigkeit der Eltern, die Kontinuität der Lebensverhältnisse des Kindes usw.

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Welche Vorteile hat das alleinige Sorgerecht für einen alleinerziehenden Elternteil?

Ein Vorteil des alleinigen Sorgerechts ist, dass der eine getrennte Elternteil keine Zustimmung des anderen Elternteils benötigt, um wichtige Entscheidungen für das Kind zu treffen. Das kann die Organisation des Alltags erleichtern und Konflikte vermeiden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der alleinerziehende Elternteil in der Regel auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, d.h. er oder sie kann bestimmen, wo das Kind wohnt und ob es umziehen darf. Das kann dem getrennten Elternteil mehr Flexibilität und Freiheit ermöglichen.

Welche Nachteile hat das alleinige Sorgerecht für einen alleinerziehenden Elternteil?

Ein Nachteil des alleinigen Sorgerechts ist, dass der alleinerziehende Elternteil die volle Verantwortung für das Kind trägt und sich nicht mit dem anderen Elternteil abstimmen kann. Das kann zu einer höheren Belastung und einem geringeren sozialen Netzwerk führen. Ein weiterer Nachteil ist, dass der andere Elternteil in der Regel ein Umgangsrecht mit dem Kind hat, d.h. er oder sie kann das Kind regelmäßig sehen und Kontakt halten. Das kann dem alleinerziehenden Elternteil weniger Zeit und Raum für sich selbst lassen.

Welche Rechte und Pflichten hat der andere Elternteil, wenn er oder sie nicht das alleinige Sorgerecht hat?

Der andere Elternteil hat in der Regel ein Umgangsrecht mit dem Kind, d.h. er oder sie kann das Kind regelmäßig sehen und Kontakt halten. Das Umgangsrecht soll dem Wohl des Kindes dienen und die Bindung zwischen dem Kind und dem anderen Elternteil fördern. Das Umgangsrecht kann entweder von den Eltern untereinander vereinbart werden oder vom Familiengericht festgelegt werden. Der andere Elternteil hat auch eine Unterhaltspflicht gegenüber dem Kind, d.h. er oder sie muss einen angemessenen Beitrag zu den Kosten für den Lebensunterhalt und die Erziehung des Kindes leisten. Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach dem Einkommen des anderen Elternteils und dem Alter und Bedarf des Kindes.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für alleinerziehende Eltern?

Geschiedene oder getrennte Eltern können verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, um ihre finanzielle und soziale Situation zu verbessern. Dazu gehören z.B.:

  • Der Kinderzuschlag: Dies ist eine Leistung für Familien mit geringem Einkommen, die neben dem Kindergeld gezahlt wird. Der Kinderzuschlag beträgt bis zu 205 Euro pro Monat und Kind und soll vermeiden, dass Familien auf Hartz IV angewiesen sind.
  • Der Unterhaltsvorschuss: Dies ist eine Leistung für getrennte Eltern, die keinen oder keinen ausreichenden Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten. Der Unterhaltsvorschuss wird vom Jugendamt gezahlt und beträgt je nach Alter des Kindes zwischen 174 und 309 Euro pro Monat und Kind.
  • Der Entlastungsbetrag: Dies ist ein Steuerfreibetrag für alleinerziehende Elternteile, der ihre Steuerlast senkt. Der Entlastungsbetrag beträgt 4.008 Euro pro Jahr und kann für jedes Kind, für das der alleinerziehende Elternteil das Kindergeld erhält, in Anspruch genommen werden.
  • Die Beratungs- und Hilfsangebote: Es gibt verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote für alleinerziehende Eltern, die ihnen bei rechtlichen, finanziellen, psychologischen oder erzieherischen Fragen zur Seite stehen. Dazu gehören z.B. die Erziehungsberatungsstellen, die Familienberatungsstellen, die Schuldnerberatungsstellen oder die Alleinerziehenden-Initiativen.

Wo kann man sich über das Thema „Wann ist ein Elternteil alleinerziehend?“ weiter informieren?

Wer sich über das Thema weiter informieren möchte, kann sich an folgende Quellen wenden:

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