Anleitung zur Kontovollmacht in Deutschland
In einer immer komplexer werdenden Welt kann es sinnvoll oder notwendig sein, eine Vertrauensperson mit einer Bankvollmacht auszustatten, um seine Bankgeschäfte verwalten lassen zu können, sollte man selbst nicht dazu in Lage sein. Sei es aufgrund physischer oder kognitiver Einschränkungen oder einfach, um Verwaltungsaufgaben zu delegieren – eine Kontovollmacht kann hierbei ein praktisches Mittel sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine solche Vollmacht erteilen, welche Vorteile sie bietet und welche rechtlichen Aspekte Sie beachten sollten.
Was ist eine Bankvollmacht?
Eine Bankvollmacht ermöglicht es einer Vertrauensperson, Ihre Bankgeschäfte zu übernehmen. Dies umfasst das Führen von Giro-, Spar- und Depotkonten, das Eröffnen oder Schließen von Konten und manchmal auch mehr. Diese Vollmachten sind jedoch auf bestehenden Geschäftsbeziehungen mit der Bank beschränkt und gelten nur, solange der Vollmachtgeber lebt, es sei denn, sie beinhaltet eine postmortale Vollmacht.
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Was ist eine Bankvollmacht oder Kontovollmacht? erhalten
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Innen- und Außenverhältnis der Vollmacht
Eine Vollmacht agiert im Innenverhältnis gegenüber dem Bevollmächtigten und im Außenverhältnis gegenüber dem Kreditinstitut. Der Vertrag mit dem Bevollmächtigten regelt, was dieser tun oder lassen soll, während die Bankvollmacht der Bank signalisiert, welche Befugnisse der Bevollmächtigte wahrnehmen darf.
Vorteile und Nachteile einer Kontovollmacht
Vorteile der Kontovollmacht sind zum Beispiel die Entlastung des Vollmachtgebers und die Sicherstellung, dass finanzielle Verpflichtungen zeitnah erfüllt werden.
Nachteile können im Missbrauchspotenzial liegen, weshalb es essenziell ist, nur Personen zu bevollmächtigen, denen vollstes Vertrauen entgegengebracht wird.
Wie erstelle ich eine Kontovollmacht?
Zur Erteilung einer Kontovollmacht stellen Banken in der Regel Formulare bereit. Viele Banken verlangen eine persönliche Erteilung direkt in der Filiale und erkennen keine extern erstellten Vollmachten an. Zudem sollte die Dauer der Gültigkeit beachtet werden, da diese mit dem Tod des Vollmachtgebers endet, sofern keine Vorsorgevollmacht besteht.
Müssen Banken eine Vorsorgevollmacht anerkennen?
Eine Vorsorgevollmacht ermöglicht im Idealfall, dass ein Bevollmächtigter auch bei Geschäftsunfähigkeit des Vollmachtgebers Entscheidungen trifft. Allerdings sind Banken nicht in jedem Fall verpflichtet, diese anstelle einer speziellen Bankvollmacht zu akzeptieren, weshalb eine Abstimmung mit der Bank sinnvoll ist.
Praktische Beispiele und Handlungsempfehlungen
- Beispiel 1: Herr Müller hat aufgrund einer Erkrankung Schwierigkeiten, seine Bankgeschäfte zu tätigen. Er erteilt seiner Tochter per Bankformular eine Kontovollmacht, die den Zugang zu seinen Giro- und Sparkonten beinhaltet.
- Beispiel 2: Frau Meier möchte im hohen Alter absichern, dass ihre Rechnungen stets beglichen werden. Sie nutzt eine Vorsorgevollmacht, welche bei der Bank zusätzlich zur Kontovollmacht hinterlegt wird.
- Beispiel 3: Herr Schmidt, ein Geschäftsmann, erteilt seinem Geschäftspartner eine Vollmacht, um schnell auf geschäftskritische Entscheidungen reagieren zu können, sollte er im Ausland sein.
Übersicht möglicher Hindernisse
Hindernis | Klären |
---|---|
Fehlendes Vertrauen in den Bevollmächtigten | Sorgfältige Auswahl der Person und ggf. Aufteilung der Vollmachten auf mehrere Personen |
Bank erkennt externe Vollmacht nicht an | Banken vorher kontaktieren und deren spezifische Anforderungen prüfen |
Änderungen in der Geschäftsbeziehung zur Bank | Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Vollmacht bei Bedarf |
Für weiterführende Informationen und eine spezialisierte Beratung können Sie sich an einen Rechtsanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht wenden.
Wichtige rechtliche Links zur Bankvollmacht in Deutschland
- § 164 BGB – Wirkung der Erklärung des Vertreters
- § 167 BGB – Erteilung der Vollmacht
- § 673 BGB – Erlöschen der Vollmacht
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