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Rechtsnews 10.02.2016 Emil Kahlmann

Zugunglück in Bad Aibling

Bei einem Zugunglück wenige Kilometer westlich von Bad
Aibling bei Rosenheim sind am gestrigen Dienstag, den 9. Februar 2016, zwei
Regionalzüge miteinander kollidiert. Nach aktuellem Erkenntnisstand forderte
das Unglück elf Menschenleben, außerdem wurden 18 Personen schwer verletzt,
etwa 60 Personen erlitten leichte Verletzungen. Zum Unglückszeitpunkt befanden
sich rund 150 Menschen in den beiden Zügen. Aufgrund der Tatsache, dass in
Bayern momentan Faschingsferien sind, war der Zug deutlich schwächer besetzt
als dies normalerweise der Fall ist. Unter anderem befanden sich keine
Schulkinder im Zug.

Der Zusammenprall der beiden Züge ereignete sich morgens um
6:40 Uhr. Einer der Züge kam aus Rosenheim, wo er kurz vor dem Unglücksereignis
in Richtung Holzkirchen (etwa 50 Kilometer westlich von Rosenheim) losgefahren
war. Der zweite Zug war um 5:39 Uhr mit Ziel Rosenheim in München gestartet. Eigentlich
hätten sich die Züge im Bahnhof Kolbermoor passieren sollen, wozu es jedoch
nicht kam. Zwischen dem Bahnhof Kolbermoor und der Station Bad Aibling Kurpark
kam es dann auf offener Strecke zur Kollision.

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Abgeleitet aus der Definition des Unfallbegriffs lässt sich
ein Zugunfall (Eisenbahnunfall) allgemein als zeitlich begrenztes, plötzliches
Ereignis bezeichnen, bei dem es im Zusammenhang mit einem oder mehreren Zügen
zu schweren oder tödlichen Verletzungen von Menschen kommt. Hiervon abzugrenzen
sind allerdings Suizide, die mittels Eisenbahn begangen werden. Obwohl
Eisenbahnunfälle seit der Verbreitung der Eisenbahn in der Mitte des 19.
Jahrhunderts immer wieder auftreten, ist der Zug nach dem Flugzeug das
statistisch gesehen zweitsicherste Verkehrsmittel. Das Statistische Bundesamt
veröffentlichte im Jahr 2010 eine Untersuchung, aus der sich ergab, dass
zwischen 2005 und 2009 auf einer Milliarde gefahrenen Personenkilometern bei
der Eisenbahn im Schnitt 0,04 Tote zu beklagen waren. Der Wert lag zwar höher
als beim Flugzeug, allerdings wiesen sowohl Straßenbahnen als auch Busse und
insbesondere PKWs zum Teil deutlich höhere Zahlen auf.

Schwere Zugunfälle ereigneten sich in der jüngeren
Vergangenheit unter anderem in Spanien (Santiago de Compostela im Jahr 2013),
wo ein Zug aufgrund überhöhter Geschwindigkeit entgleiste und 79 Menschen zu
Tode kamen und in Peraliya auf Sri Lanka. Hier wurde ein in Küstennähe
fahrender Zug am 26.12.2004 von einem Tsunami erfasst, der durch ein Seebeben
verursacht worden war. Es kamen mehr als tausend Menschen um. Der schwerste
Zugunfall in Deutschland seit dem Bestehen der Bundesrepublik ereignete sich am
3. Juni 1998 in Eschede. Hierbei kamen infolge der Entgleisung eines ICE-Zuges
insgesamt 101 Menschen ums Leben. 

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