Nach einem Verkehrsunfall, können Sie möglicherweise Entschädigung von der Versicherung des Unfallverursachers oder von Ihrer eigenen Kaskoversicherung erhalten. Aber wie funktioniert die Schadensregulierung nach einem Unfall? Welche Fristen sind zu beachten? Und wie setzen Sie Ihre Ansprüche durch? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie zum Thema Schadensregulierung nach Unfällen wissen müssen.
Was bedeutet die Schadensregulierung nach Unfall?
Die Regulierung von Unfallschäden ist der Vorgang, bei dem die Verantwortlichkeit für den Unfall geklärt und die Höhe des Ersatzes für den Schaden bestimmt wird. Die Schadensregulierung kann sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich erfolgen. Dabei können verschiedene Schadensarten geltend gemacht werden, wie zum Beispiel Sachschäden.
Kostenlose Ersteinschätzung zu
Schadensregulierung nach Unfall erhalten
Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.
Sachschäden umfassen die Kosten für die Reparatur oder den Wertverlust Ihres Fahrzeugs sowie mögliche Abschleppkosten, Mietwagenkosten oder Entschädigungen für den Ausfall von Nutzungsrechten.
Hierbei werden alle Kosten für medizinische Behandlungen, Verdienstausfall, Schmerzensgeld und eventuelle Rentenansprüche berücksichtigt.
- Hausarbeitsausfall: Hierbei werden die Kosten für Rechtsberatung, Wertminderung des Fahrzeugs und Unkostenpauschalen berücksichtigt.
- Körperverletzung: Hierbei werden die Kosten für eine Haushaltshilfe oder Ersatzkraft berücksichtigt, wenn man aufgrund des Unfalls nicht mehr fähig ist, den Haushalt selbst zu führen.
- Sonstige Schäden
Wie funktioniert die Schadensregulierung nach Unfall?
Die Schadensregulierung erfolgt in der Regel folgendermaßen:
- Melden Sie den Unfall sofort Ihrer eigenen Versicherung und der gegnerischen Versicherung. Verzichten Sie darauf, Schuldanerkenntnisse abzugeben oder Vergleiche zu schließen, ohne zuvor einen Anwalt zu Rate zu ziehen.
- Sammeln Sie alle Beweise für den Unfall und den entstandenen Schaden. Dazu gehören beispielsweise Fotos vom Ort des Unfalls, Aussagen von Zeugen, Berichte der Polizei, ärztliche Bescheinigungen, Kostenschätzungen oder Rechnungen.
- Stellen Sie Ihre Schadensersatzansprüche schriftlich bei der Versicherung des Gegners geltend. Fügen Sie dabei alle relevanten Unterlagen bei und setzen Sie eine angemessene Frist zur Zahlung.
- Prüfen Sie das Angebot der gegnerischen Versicherung. Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie es annehmen und den Fall abschließen. Wenn Ihnen das Angebot nicht zusagt, haben Sie die Möglichkeit es abzulehnen und weitere Verhandlungen zu führen oder Klage zu erheben.
Welche Fristen sind wichtig bei Unfallschadensregulierung zu beachten?
Um Ihre Ansprüche nicht zu verlieren, müssen Sie verschiedene Fristen beachten. Die wichtigsten Fristen sind:
- Die Verjährungsfrist
Die meisten Schadensersatzansprüche verjähren nach drei Jahren ab dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Das bedeutet, dass Sie innerhalb dieser Frist gerichtlich vorgehen müssen, wenn keine Einigung erzielt wird.
- Meldefrist
Wenn Sie eine Kaskoversicherung besitzen, müssen Sie den Unfall unverzüglich Ihrer Versicherung melden, um Ihren Versicherungsschutz nicht zu verlieren. - Kündigungsfrist
Wenn Sie Ihre Kaskoversicherung wechseln möchten, sollten Sie die Kündigungsfrist Ihrer alten Versicherung beachten, welche meist ein Monat vor Ende des Versicherungsjahres ausläuft.
Wie können Sie Ihre Ansprüche durchsetzen?
Um Ihre Ansprüche erfolgreich durchzusetzen, sollten Sie folgende Tipps befolgen:
Bei der Schadensregulierung hilft Ihnen ein Anwalt für Schadenersatz Ihre Ansprüche zu berechnen, zu begründen und zu verhandeln. Außerdem kann er Sie vertreten, falls nötig. – Suchen Sie rechtzeitig einen Anwalt auf: Die Kosten für einen Anwalt können Sie in der Regel als Schaden geltend machen, wenn Sie nicht für den Unfall verantwortlich sind.
Die Abwicklung des Schadens nach einem Unfall kann je nach Schwierigkeit des Falls und Kooperationsbereitschaft der Versicherung einige Zeit in Anspruch nehmen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder zu schnellen Entscheidungen verleiten.
- Bleiben Sie ruhig und geduldig:
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder zu schnellen Entscheidungen verleiten. - Seien Sie ehrlich und vollständig:
Geben Sie alle relevanten Informationen über den Unfall und den Schaden an und legen Sie alle erforderlichen Unterlagen vor. Verschweigen oder verfälschen Sie keine Tatsachen, da dies zu einer Leistungskürzung oder einem Regress führen kann.
Wie lange hat die Versicherung Zeit einen Schaden zu regulieren?
Die Versicherung muss innerhalb von sechs Wochen nach Erhalt der Schadensmeldung den Schaden regulieren. Wenn die Versicherung länger prüfen muss, muss sie dies innerhalb der Frist mitteilen und begründen. Andernfalls kann der Versicherte die Leistung einklagen oder eine Beschwerde bei der zuständigen Aufsichtsbehörde einreichen.
Welche Beispiele gibt es für die Schadensregulierung nach Unfall?
Um Ihnen einen Eindruck von der Schadensregulierung nach Unfall zu geben, finden Sie hier drei Beispiele aus der Praxis:
Beispiel 1
Frau Müller wird auf dem Weg zur Arbeit von einem Lastwagen gerammt, der die Vorfahrt missachtet hat. Sie erleidet ein Schleudertrauma und ihr Auto ist ein Totalschaden. Die Versicherung der Person, die den Schaden verursacht hat, gibt zu, dass sie vollständig für den Schaden verantwortlich ist. Deshalb zahlt sie Frau Müller 15.000 Euro für den Sachschaden, 3.000 Euro für den Personenschaden, 500 Euro für den entgangenen Haushalt, und 200 Euro für ihre Ausgaben.
Beispiel 2
Herr Schmidt wird auf dem Parkplatz von einem Auto angefahren, das rückwärts ausparkt. Er hat keine Verletzungen, aber sein Auto hat eine Delle in der Tür. Die gegnerische Versicherung bestreitet die Haftung und behauptet, dass Herr Schmidt selbst schuld sei. Herr Schmidt beauftragt einen Rechtsanwalt, der seine Ansprüche gerichtlich durchsetzt. Er erhält 800 Euro für den Sachschaden und 300 Euro für die Rechtsanwaltskosten.
Beispiel 3
Frau Meier wird auf der Autobahn von einem Auto geschnitten, das die Spur wechselt. Sie verliert die Kontrolle über ihr Auto und kollidiert mit der Leitplanke. Frau Meier hat eine Kaskoversicherung mit einer Selbstbeteiligung von 500 Euro. Die Versicherung zahlt ihr 5.000 Euro für den Sachschaden nach Abzug der Selbstbeteiligung. Die gegnerische Versicherung zahlt ihr noch 500 Euro für die Wertminderung des Autos.
Welche wichtigen Details sollte man noch kennen?
Zum Schluss geben wir Ihnen einige nützliche Tipps für die Klärung von Schäden nach einem Unfall:
Wenn Sie ein Auto mieten müssen, dann achten Sie darauf, dass es dieselbe Klasse, besser eine darunter wie Ihr eigenes Auto hat und nutzen Sie es nur so lange, wie nötig. Andernfalls kann die Versicherung die Kosten kürzen oder sogar ablehnen.
- Wenn Sie eine Entschädigung für Ihre Schmerzen erhalten möchten, müssen Sie sorgfältig alle Schmerzen und Einschränkungen beschreiben und dokumentieren. Andernfalls kann die Versicherung die Entschädigung kürzen oder ablehnen.
- Wenn Sie eine Klage einreichen möchten, müssen Sie das richtige Gericht wählen. Normalerweise ist das Amtsgericht zuständig, wenn der Streitwert unter 5.000 Euro liegt, und das Landgericht, wenn der Streitwert über 5.000 Euro liegt.
Mit den folgenden Links können Sie sich über die rechtlichen Grundlagen informieren:
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