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Ratgeber 13.10.2023 Christian Schebitz

Niederlassungserlaubnis: Was ist das und wie erhalte ich sie?

Die Niederlassungserlaubnis ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel für Ausländerinnen und Ausländer, die in Deutschland leben und arbeiten wollen. Sie bietet viele Vorteile, zum Beispiel die Möglichkeit, ohne Einschränkungen zu arbeiten, zu studieren oder eine Familie zu gründen. Außerdem kann nach fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt werden.

Wie erhalte ich eine Niederlassungserlaubnis? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Was kostet das Verfahren und wie lange dauert es? In diesem Blogbeitrag beantworten wir diese Fragen Schritt für Schritt und geben Ihnen einige Tipps, wie Sie Ihre Chancen auf eine Niederlassungserlaubnis erhöhen können.

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Was sind die Voraussetzungen für eine Niederlassungserlaubnis?

Die Voraussetzungen für die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis sind in § 9 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) geregelt. Die wichtigsten sind

  • Sie müssen seit mindestens fünf Jahren einen Aufenthaltstitel besitzen, der zum Daueraufenthalt berechtigt. Dazu gehören zum Beispiel die Blaue Karte EU, die Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte oder die Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen.
  • Sie müssen in der Lage sein, Ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, ohne auf Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld angewiesen zu sein. Dazu müssen Sie über ein ausreichendes Einkommen verfügen und krankenversichert sein.
  • Sie müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen, in der Regel mindestens das Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). Außerdem müssen Sie einen Test zum Leben in Deutschland bestanden oder einen entsprechenden Integrationskurs besucht haben.
  • Sie dürfen nicht vorbestraft sein und müssen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen.

Von diesen Voraussetzungen gibt es einige Ausnahmen und Erleichterungen, zum Beispiel für Ehegatten oder Kinder von Deutschen, für anerkannte Flüchtlinge oder für Hochqualifizierte. Diese können bei der zuständigen Ausländerbehörde erfragt werden.

Wie wird eine Niederlassungserlaubnis beantragt?

Um eine Niederlassungserlaubnis zu erhalten, muss ein schriftlicher Antrag bei der zuständigen Ausländerbehörde gestellt werden. Die Ausländerbehörde ist in der Regel die Behörde, die auch die bisherige Aufenthaltserlaubnis erteilt hat. Der Antrag sollte rechtzeitig vor Ablauf der bisherigen Aufenthaltserlaubnis gestellt werden, um eine Lücke im Aufenthaltsstatus zu vermeiden.

Dem Antrag sind verschiedene Unterlagen beizufügen, z.B:

  • einen gültigen Reisepass
  • ein aktuelles biometrisches Passbild
  • einen Einkommens- und Krankenversicherungsnachweis
  • einen Nachweis über Deutschkenntnisse
  • Test über das Leben in Deutschland
  • eine Meldebescheinigung
  • gegebenenfalls eine Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde

Die Ausländerbehörde prüft den Antrag und entscheidet über die Erteilung der Niederlassungserlaubnis. Die Dauer des Verfahrens kann je nach Einzelfall unterschiedlich sein, in der Regel müssen Sie aber mit mehreren Monaten rechnen.

Was kostet eine Niederlassungserlaubnis?

Die Gebühr für die Niederlassungserlaubnis beträgt ca. 113 Euro. Für Ehegatten und Kinder von Deutschen beträgt sie ca. 55 Euro. Für anerkannte Flüchtlinge oder Asylberechtigte ist sie gebührenfrei.

Die Gebühr ist bei der Antragstellung zu entrichten. Zusätzlich können Kosten für die erforderlichen Unterlagen anfallen, zum Beispiel für Übersetzungen oder Beglaubigungen.

Wie kann ich meine Chancen auf eine Niederlassungserlaubnis erhöhen?

Die Niederlassungserlaubnis ist ein begehrter und wertvoller Aufenthaltstitel, den nicht jeder bekommt. Um Ihre Chancen auf eine Niederlassungserlaubnis zu erhöhen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Informieren Sie sich frühzeitig über die Voraussetzungen und das Verfahren und bereiten Sie sich gut vor. Dazu gehört auch, die erforderlichen Unterlagen rechtzeitig zu beschaffen und auf Vollständigkeit und Aktualität zu prüfen.
  • Man sollte seine Deutschkenntnisse kontinuierlich verbessern und sich auf den Test “Leben in Deutschland” vorbereiten. Es gibt viele Möglichkeiten, Deutsch zu lernen, zum Beispiel Sprachkurse, Online-Plattformen oder Tandempartner. Der Test zum Leben in Deutschland enthält Fragen zu Geschichte, Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland. Man kann sich mit Büchern, Broschüren oder Online-Tests vorbereiten.
  • Sie sollten sich an die Gesetze halten und keine Straftaten begehen. Vorstrafen können ein Ausschlussgrund für die Niederlassungserlaubnis sein. Außerdem sollte man sich loyal zu Deutschland verhalten und die freiheitlich demokratische Grundordnung respektieren.
  • Sie sollten sich aktiv in die deutsche Gesellschaft integrieren und Kontakte zu Deutschen knüpfen. Das zeigt, dass man sich für die deutsche Kultur interessiert und sich hier wohl fühlt. Außerdem kann man so von den Erfahrungen anderer profitieren und sich gegenseitig unterstützen.

Welche Beispiele gibt es für die Anwendung der Gesetze?

Um zu veranschaulichen, wie die Rechtsvorschriften über die Niederlassungserlaubnis in der Praxis angewandt werden, folgen einige Beispiele:

  • Beispiel 1: Anna ist eine Software-Entwicklerin aus Indien, die seit vier Jahren mit einer Blauen Karte EU in Deutschland arbeitet. Sie verdient gut, spricht fließend Deutsch und hat den Test zum Leben in Deutschland bestanden. Sie möchte eine Niederlassungserlaubnis beantragen. Da sie eine Blaue Karte EU besitzt, kann sie dies bereits nach vier statt nach fünf Jahren tun. Sie erfüllt alle Voraussetzungen und stellt den Antrag bei der Ausländerbehörde. Nach drei Monaten erhält sie die Niederlassungserlaubnis.
  • Beispiel 2: Omar ist ein anerkannter Flüchtling aus Syrien, der seit fünf Jahren mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen in Deutschland lebt. Er arbeitet als Lagerarbeiter, hat aber nur geringe Deutschkenntnisse und keinen Test über das Leben in Deutschland abgelegt. Er möchte eine Niederlassungserlaubnis beantragen. Als anerkannter Flüchtling kann er dies bereits nach fünf statt acht Jahren tun. Er muss aber noch seine Deutschkenntnisse verbessern und den Test “Leben in Deutschland” machen. Er meldet sich zu einem Integrationskurs an und lernt fleißig. Nach einem Jahr hat er das Sprachniveau B1 erreicht und den Test bestanden. Er stellt einen Antrag bei der Ausländerbehörde. Nach sechs Monaten erhält er seine Niederlassungserlaubnis.
  • Beispiel 3: Maria ist Spanierin und lebt seit zwei Jahren mit ihrem deutschen Ehemann in Deutschland. Sie hat eine Aufenthaltserlaubnis zum Ehegattennachzug. Sie arbeitet als Lehrerin, spricht sehr gut Deutsch und hat die Prüfung zum Leben in Deutschland bestanden. Sie möchte eine Niederlassungserlaubnis beantragen. Da sie mit einem Deutschen verheiratet ist, kann sie dies bereits nach drei statt nach fünf Jahren tun. Allerdings muss sie noch ein Jahr warten, bis sie die erforderliche Aufenthaltsdauer erreicht hat. Sie stellt bei der Ausländerbehörde einen Antrag. Nach zwei Monaten erhält sie die Niederlassungserlaubnis.

Was gibt es noch Nützliches zu wissen?

Hier noch einige Details, die man über die Niederlassungserlaubnis wissen sollte:

  • Die Niederlassungserlaubnis ist unbefristet und erlischt nicht bei einer Ausreise aus Deutschland. Sie kann aber unter bestimmten Voraussetzungen widerrufen oder zurückgenommen werden.

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