Rechtsnews
03.12.2016
Raphaela Nicola
Europäische Datenschützer äußerten bereits Bedenken hinsichtlich der Weitergabe von WhatsApp-Kundendaten an den Mutterkonzern Facebook. Diese soll zunächst eingestellt werden, da man sich mit deren Einwänden auseinandersetzen wolle.
Warum wurde Weitergabe der Daten gestoppt?
Wie bereits von uns berichtet, hat Facebook die Weitergabe von Daten europäischer WhatsApp-Nutzer an den Mutterkonzern gestoppt. Der Grund dafür soll das Einschreiten von Datenschützern gewesen sein. Behördenvertreter sollen mit dem vorläufigen Stopp die Möglichkeit bekommen, ihre Sorgen zu äußern. Außerdem soll Facebook damit Zeit bekommen, diese abzuwägen. So äußerte sich das Unternehmen diesbezüglich. Bereits Ende August hatte WhatsApp angekündigt, die Telefonnummer seiner Nutzer an Facebook weiterzugeben. Zudem sollen mit Facebook weitere Informationen ausgetauscht werden. Es soll unter anderem ausgewertet werden, wie Häufig ein Nutzer den Kurzmitteilungsdienst nutzt. Das Ziel dabei ist laut dem Unternehmen, dass dadurch die Werbung und die Freundes-Vorschläge in Facebook verbessert werden sollen.
Wer ist für den Datenschutz verantwortlich?
Derzeit wird der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp weltweit von rund eine Milliarde Menschen angewendet. Die WhatsApp-Mitglieder selbst konnten zumindest der Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Facebook-Werbung und Freundesvorschlägen widersprechen. Bislang hieß es allerdings, dass die Telefonnummer definitiv an Facebook weitergegeben wird, wenn man die App weiterhin Nutzen wolle. Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar fordert, dass die Nutzer in Deutschland selbst über die Weitergabe ihrer Daten entscheiden dürfen. Für den Datenschutz ist jedoch nach Ansicht von Facebook nicht Caspar zuständig. Dieser Aufgabenbereich wird der irischen Datenschutzbehörde am internationalen Geschäftssitz des Netzwerks zugeordnet. Die Datenweitergabe wird ebenfalls durch die Datenschützer in Irland geprüft.
Daten der beiden Dienste sollten getrennt bleiben
WhatsApp wurde in 2014 für etwa 22 Milliarden Dollar von Facebook aufgekauft. Zu dieser Zeit hieß es, dass die Daten der beiden Dienste weiterhin getrennt bleiben sollen. WhatsApp sollte damals weiter unabhängig handeln. Es wurde mehrfach versichert, dass Facebook keinen Zugang zu den Inhalten der Kurznachrichten bekommen soll. Dies sei allein aufgrund der Verschlüsselung nicht möglich.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/whatsapp-facebook-setzt-datenweitergabe-in-europa-aus-a-1120566.html
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