Haft unter Palmen: Was tun als Digitaler Nomade oder Perpetual Traveller wenn man im Gefängnis landet?
Einleitung:
Sie träumen von einem Leben jenseits der deutschen Grenzen und fragen sich, welches Land für deutsche Auswanderer am besten geeignet ist? Der Job frustriert Sie und die lokalen Stellenangebote bieten keine Perspektive? Warum also nicht ein eigenes Unternehmen gründen? Doch wo zahlen digitale Nomaden eigentlich Steuern? Sie starten Ihren Online-Shop, verkaufen über Dropshipping oder Amazon FBA erste Produkte, melden sich in Deutschland ab und die Welt steht Ihnen offen… Auf nach Bali, Laos, Dubai oder Kolumbien – hinein ins aufregende Remote-Work-Leben voller Möglichkeiten, Yoga in Co-Living-Hostels und Partys. Das deutsche Finanzamt ist vergessen und das im aktuellen Aufenthaltsland ebenso. Ob Sie einen internationalen Führerschein brauchen oder ohne Helm mit dem Roller vom Strand zur Unterkunft fahren – was soll’s? Kein Pass dabei? Oder vielleicht dem Polizisten Geld zustecken wollen, um weiterfahren zu können? Und so beginnt der Ärger…
1. Die Herausforderungen des digitalen Nomadendaseins
Das Leben als digitaler Nomade ist ein spannendes Abenteuer voller Freiheiten, aber auch Herausforderungen und Fettnäpchen. Während man in exotischen Ländern neue Kulturen entdeckt und an lebhaften Partys teilnimmt, trifft man ständig auf neue Bekanntschaften, die das Netzwerk erweitern und inspirierende Geschichten teilen. Trotz der verlockenden Ablenkungen muss man diszipliniert arbeiten, um den beruflichen Anforderungen gerecht zu werden und positive Online-Bewertungen zu erhalten, um den Traffic und die Conversionrate CPC zu steigern. Diese Balance zwischen Arbeit und Vergnügen kann herausfordernd sein, besonders wenn die Bürokratie aus Deutschland wie ein Schatten im Hinterkopf bleibt – trotz Abmeldung oder Paypal das Guthaben auf dem Business Account mal wieder einfriert und Sie ihr Influencer Marketing nicht zahlen können. Stress, Stress, Stress… Dabei wollen Sie doch eigentlich nur in Ruhe arbeiten…
Abends bietet sich dann die Gelegenheit, den Stress des Tages hinter sich zu lassen und das Leben in vollen Zügen zu genießen – sei es durch das Ausprobieren neuer Restaurants oder das Erkunden des lokalen Nachtlebens. Jeder Tag wird so zu einer Mischung aus produktiver Arbeit und unvergesslichen Erlebnissen, die das digitale Nomadendasein einzigartig machen. Manchmal kommen jedoch auch Alkohol oder andere Substanzen ins Spiel… Oft entpuppen sich neue Bekanntschaften als ungesunde Einflüsse. Vorsicht also bei Feiern in Bangkok oder Laos – es könnte mit einem Kater enden oder schlimmer noch: ohne Kreditkarten, ausgeraubt oder gar in einer Zelle mit Ecstasy oder GHB (K.O. Tropfen) und manchmal auch einfach nur wegen Weed.
2. Rechtliche Stolpersteine für digitale Nomaden
2.1. Unwissenheit über lokale Gesetze
Häufige Gründe für Verhaftungen von digitalen Nomaden sind schlichtweg Unkenntnis und Leichtsinn gegenüber lokalen Gesetzen. In einer Partyzone auf Bali mag es akzeptabel sein, betrunken von A nach B zu schlendern. Auf benachbarten Inseln hingegen könnte dies übel aufgenommen werden! Ach, das wussten Sie nicht? Dann erklären Sie das mal… Und da wäre noch die Sprachbarriere – ein weiterer Grund für Missverständnisse. Als westlicher Tourist haben Sie oft mehr Geld als der Durchschnittsbürger vor Ort. Mit Alkohol im Blut kann das schnell zu Problemen führen; wenn man Sie nicht versteht, werden Sie möglicherweise einfach festgenommen. Walking Money… Jeder die viel reist und mal am falschen Ort war, kennt den Ausdruck..
2.2. Probleme mit Visa-Bestimmungen
Ein weiteres häufiges Problem! Es gibt Fälle in Dubai, wo Menschen an der Ausreise gehindert werden und nicht wissen warum – außer dass eine „Ermittlung anhängig“ ist. Nicht inhaftiert, aber das Geld wird knapp und Ihr Arbeitgeber möchte Sie wiedersehen… Oder Ihr Geschäft lässt sich nicht ewig aus Dubai betreiben und Sie würden lieber woanders arbeiten. Was nun? Nach drei Monaten ohne Neuigkeiten versuchen Sie illegal auszureisen und werden erwischt? Ihr Touristenvisum war vermutlich ohnehin abgelaufen, aber jetzt gibt es einen Grund für Ihre Inhaftierung.
3. Erste Schritte bei einer Verhaftung
3.1. Situation einschätzen und die absolut wichtigste Regel:
Wenn möglich, sagen Sie nichts außer Ihrem Namen und fragen nach dem Vorwurf und einem Anwalt! Ansonsten Mund halten und das meine ich wirklich genau so! Nichts was Sie sagen wird zu ihrem Vorteil ausgelegt.
3.2. Einen Anwalt kontaktieren
Hier wird es spannend… Fragen können Sie immer stellen, aber ob Sie einen Anwalt bekommen oder nur Gelächter ernten, ist ungewiss.
3.3. Konsulat informieren
Wenn Sie festgehalten werden, haben Sie das Recht auf Unterstützung durch Ihre Botschaft gemäß Artikel 36 des Wiener Übereinkommens (Völkerrecht). Die Botschaft kann Kontakt aufnehmen und sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben. Dazu gehören auch Haftbedingungen und ggf. Familienkontakt oder eine General- oder Bankvollmacht von Ihnen an eine Vertrauensperson zu senden damit ihr Business, Hausfinanzierung oder was auch immer nicht den Bach hinuntergeht. Sie können sich ja um nichts kümmern und niemand weiß wie lange das so gehen wird… Dahingehend, wäre es auch sinnvoll irgendwo Login Daten zu deponieren, die dann jemand einsehen kann (in Verbindung mit der Vollmacht).
4. Fazit: Vorbereitung ist alles / etwas Vorsicht auch…
Ich empfehle eine Checkliste für Ihre Reisevorbereitung als digitaler Nomade: Halten Sie persönliche Dokumente digital verfügbar und achten Sie auf konsularische Unterstützung im Notfall. Seien Sie vorsichtig mit Alkohol, Drogen sowie im Straßenverkehr und achten Sie darauf, was Sie online posten! Behalten Sie Ihre Finanzen im Blick – plötzliche große Überweisungen könnten verdächtig wirken. Eine Kriesenvorsorgeliste ist manchmal auch nicht verkehrt und man findet sowas online beim AA.
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Genießen Sie Ihre Zeit – die Welt ist schön und aufregend und wartet auf Sie!
Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie gerne mal in mein E-Book zum Thema Auswandern oder meine Videos auf meinem YouTube-Kanal.
VG Schulze – msadvocate.net
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Disclaimer:
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Aktualität.