Ich suchte Frau Zidorn auf, weil ein diensthabender Arzt im ärztlichen Notdienst mir eine Infusion nicht applizieren wollte. Für die Infusion hatte einen Überweisungsschein von meinem Hausarzt erhalten. Mein Hausarzt hatte Urlaub.

Für solche Fälle und an den Wochenenden ist der ärztliche Notdienst u.a. dafür da. Ich hatte mit dem vorbezeichneten Arzt in 2019 seinen Streit in seiner Praxis. Der Notdienst wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachesen (KVN) betrieben. Vorab hatte ich Frau Zidorn schriftlich über den genauen Sachverhalt informiert.

Frau Zidorn malte im Gespräch – wahrscheinlich die Vertragsabhängigkeiten zwischen dem KVN und den Ärzten – auf ein Blatt Papier. Jedenfalls während sie über die Vertragsabhängigkeiten sprach, malte sie etwas auf ein Blatt Papier. Da wir wegen Corrina einen Abstand von knapp.4 Metern hatten, konnte ich natürlich nicht sehen, was sie auf das Papier gemalt hatte.

Dann sagte sie noch, dass der Arzt der mich nicht behandelt hatte Erfüllungsgehilfe meines Hausarztes wäre. Diese Malstunde brachte mich keinen Stück weiter.

Als Fachanwältin für Medizinrecht hatte erwartet, dass Frau Zidorn mir den Weg zeigt, der zu gehen ist um sicher zu stellen, dass ich im ärztlichen Notdienst meine notwendige Infusion erhalten werde.

Sie sagte noch, dass nach ihrer Meinung die diensthabenden Ärzte im ärztlichen Notdienst vertraglich verpflichtet sind, mir die Infusion zu applizieren.

Ich habe von Frau Zidorn erwartet dass sie mir mitteilt, ob ich mit einer Verpflichtungsklage gegen den KVN oder den ablehnenden Arzt oder gegen Beide sicher stellen kann, dass ich behandelt werde. Oder welcher Weg der Beste wäre.

Sie lobte noch, dass ich eine Beschwerde an den Geschäftsführer geschrieben hatte. Damit hätte ich dem Arzt schon Schwierigkeiten bereitet. Ich antwortet, dass es mir gar nicht um einen Racheakt, oder so etwas, gehen würde. Sie riet mir lapidar, dass sich mein Hausarzt mit dem Geschäftsführer der KVN telefonisch in Verbindung setzten sollte, um alles weitere zu klären. Dafür benötige ich keinen Rechtsanwalt!

Die Rechnung kam gleich 2 Tage später. Für die Mal-Stunde (ca. 20 – 25 Minuten) habe dann 220,40 EURO bezahlt, ohne das sie mir das gemalte Bild, oder was es auch immer gewesen sein mag, erhalten zu haben. Ich habe den Eindruck, dass sie knapp bei Kasse ist. Bei der schlechten Beratung würde es mich aber nicht wundern, wenn die Mandanten ausbleiben.

Im Nachhinein fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Am Anfang des Gesprächs war die erste Frage von Frau Zidorn, ob ich eine Rechtschutzversicherung hätte. Als ich die Frage verneinte war alle gelaufen……