Ratgeber 20.06.2024 Christian Schebitz

Wann liegt eine Berufskrankheit vor und wie wird sie anerkannt?

Im deutschen Rechtssystem gibt es klare Regelungen zum Thema Berufskrankheit. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Arbeit Ihre Gesundheit beeinträchtigt hat, ist es wichtig zu wissen, wann eine Berufskrankheit vorliegt und wie sie anerkannt wird. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zu diesem Thema, Schritt für Schritt und verständlich erklärt.

Wann liegt eine Berufskrankheit vor?

Eine Berufskrankheit liegt vor, wenn eine Krankheit durch die berufstypische Belastung oder Gefährdung verursacht wurde. Die konkrete Definition und Liste der anerkannten Berufskrankheiten finden Sie in der Berufskrankheiten-Verordnung .

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Wann liegt eine Berufskrankheit vor und wie wird sie anerkannt? erhalten

Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.

Wie wird eine Berufskrankheit anerkannt?

Um eine Berufskrankheit anerkennen zu lassen, muss die Krankheit nach § 9 Abs. 1 Satz 1 SGB VII durch die berufliche Tätigkeit verursacht worden sein. Dies bedeutet, dass die berufliche Tätigkeit die alleinige Ursache der Erkrankung sein muss. Faktoren wie altersbedingte ULD (Ungewöhnliche Lebensbedingungen) oder generative Vorschäden dürfen nicht im Vordergrund stehen.

Wie erfolgt die Meldung der Berufskrankheit?

Die Meldung einer Berufskrankheit erfolgt entweder über den untersuchenden Arzt oder den Arbeitgeber. Der Arzt muss ein spezielles Formular ausfüllen, das beim zuständigen Unfallversicherungsträger eingereicht wird. Wichtig ist, dass der Arbeitnehmer seine Ärzte von der Schweigepflicht entbindet und eine umfassende Krankengeschichte bereitstellt.

Was geschieht nach der Meldung?

Nach der Meldung wird der Fall vom technischen Aufsichtsdienst und Gutachtern geprüft. Der Versicherte sollte sich bei allen Vorgängen kooperativ zeigen, um die Untersuchung zu unterstützen.

Welche Arten von Berufskrankheiten gibt es?

Ein häufiges Beispiel sind Wirbelsäulenerkrankungen durch langjährige berufstypische Belastungen. Die Dokumentation und das Belastungsprofil des Betroffenen spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Wie erhält man den Bescheid über die Anerkennung oder Ablehnung?

Nach der Prüfung durch den Unfallversicherungsträger erhält der Betroffene einen Bescheid über die Anerkennung oder Ablehnung seiner Berufskrankheit.

Was sind mögliche Komplikationen und Hindernisse?

Die Anerkennung einer Berufskrankheit kann durch verschiedene Faktoren erschwert werden. Hier eine Übersicht:

Hindernis Erklärung
Unzureichende Dokumentation Fehlende oder ungenaue Angaben können das Verfahren verzögern oder negativ beeinflussen
Kooperation des Betroffenen Mangelnde Kooperation kann die Untersuchung erschweren
Vorschäden Vorhandene generative oder altersbedingte Schäden können die Anerkennung verhindern

Welche Leistungen stehen Ihnen zu?

Im Falle einer anerkannten Berufskrankheit können Leistungen wie Minderung der Erwerbstätigkeit (MD) oder eine Verletztenrente in Anspruch genommen werden.

Wie gehen Sie weiter vor?

Es ist ratsam, alle Unterlagen und Nachweise sorgfältig zu sammeln und sich juristische Hilfe zu suchen, um Ihre Ansprüche zu prüfen. So können Sie sicherstellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.

Drei konkrete Beispiele zur Anwendung von Gesetzen

  1. Staublunge: Ein Bergarbeiter entwickelt nach jahrelanger Arbeit in einer Kohlenmine eine Staublunge. Der Arzt meldet die Krankheit über das entsprechende Formular. Nach der Untersuchung erkennt die Berufsgenossenschaft die Krankheit an, und der Arbeitnehmer erhält eine Verletztenrente.
  2. Lärmschwerhörigkeit: Ein Fabrikarbeiter erleidet durch jahrelangen Lärm eine Schwerhörigkeit. Der Arbeitgeber meldet den Fall bei der Berufsgenossenschaft. Gutachter bestätigen die berufstypische Belastung, und die Krankheit wird anerkannt.
  3. Wirbelsäulenschädigung: Ein Paketbote leidet nach jahrelangem schwerem Heben an einer Wirbelsäulenschädigung. Durch ausführliche Dokumentation und Meldung über den Arzt wird die Krankheit als Berufskrankheit anerkannt, und der Mitarbeiter erhält entsprechende Leistungen.

Geprüfte Links auf Gesetze

 

 

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