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Fachbeitrag 20.08.2015

SMS-Code Betrug auf Facebook


Milliarden Menschen nutzen Facebook. Daher ist es auch keine Überraschung, dass sich schwarze Schafe darin verstecken, um sich auf Kosten anderer zu bereichern.

Die Werbemaschinerie wirft jährlich unzählige Millionen für Facebook und auch Werbepartner ab. Facebook ist viel mehr, als eine Chat-Plattform, für die sie manche halten.

Doch auch Kriminelle haben die Möglichkeit erkannt mit Facebook Geld zu verdienen. Allerdings geschieht dies auf eine wesentlich skrupellosere Art und Weise. Dabei wird die Gutgläubigkeit der Menschen und das Vertrauen zutiefst ausgenutzt.

Die neueste Masche der Betrüger klont Profile anderer Facebooknutzer. Dies geschieht unbemerkt. Wenn die E-Mail-Adresse öffentlich oder für Freunde sichtbar ist, so ist es ein Leichtes für Betrüger diese zu kopieren und in ein ähnlich klingendes Profil zu verwandeln.

Bei dieser Methode wird eine Freundschaftsanfrage und eine Nachricht von einem eigentlich bereits in der Freundesliste enthaltenen Freund versendet. Die Verwunderung ist groß, warum der Kontakt erneut um eine Freundschaftsanfrage bittet, da man ihn doch bereits als Freund hinzugefügt hatte. Auf Facebook ist es allerdings nicht ganz unüblich, dass der ein oder andere ein neues Profil erstellt. Gutgläubig nimmt man die Anfrage an, man kennt sich ja. Dabei ist die erste Phase dadurch bereits erfolgreich ausgeführt.

Das Problem ist hier natürlich schon, dass der falsche Freund sich Vertrauen erschlichen hat. Ein Krimineller hat bereits zu diesem Zeitpunkt mithilfe der E-Mail-Adresse einen Kopie-Account erstellt.

Er bittet den Betroffenen um die Mitteilung seiner Handynummer, da diese angeblich aufgrund eines Versehens oder Handywechsels nicht mehr vorhanden sei, um damit erfolgreich den zweiten Schritt zu verfolgen. Und auch hier ist es ja noch nicht einmal wirklich ungewöhnlich, dass eine Handynummer verloren geht.

Im nächsten Moment erhält die Person schließlich in der dritten Phase einen SMS-Code. Unter einem Vorwand bittet er die Person den Code zu übersenden. Mit Äußerungen wie „schick ihn mir bitte schnell, erkläre ich dir später“ ist es bereits oft gelungen, den gutgläubigen Nutzer, der auf den Kontakt vertraut, zu manipulieren.

Auch ist die Formulierung missverständlich. Man könnte ebenso denken, dass es sich um einen Code handelt, mit dem man dem angeblichen Freund hilft, weil dieser sein Handy nicht dabei hat. Dass man sodann eine Belastung seiner eigenen Mobilfunkrechnung zu erwarten hat, geht aus der Code-Nachricht nicht hervor.

Noch dazu handelt es sich um eine SMS von Paypal, früher ZONG, die sich bestimmter Vertrautheit bedient. Paypal selbst hat bereits reagiert und eine Hotline zur Meldung solcher Fälle unter 0800 184 4216 eingerichtet. E-Mail Support gibt es unter [email protected]. Dabei können in Frage kommende Mobilfunknummern für weitere Transaktionen gesperrt werden.

Eine Abwandlung dieser Methode kursiert derzeit ebenfalls. Dabei sollen fünf Paysafekarten für je 100 € gekauft werden, da der Freund aktuell in einer dringenden Notlage stecke. Der angebliche Freund würde dann am nächsten Tag 550 € zurückzahlen.

Ist der Code für die Karte einmal versendet, so ist das Geld verloren.

Auch vor dieser Methode sei gewarnt.

Mein Rat:

  1. Bitte klären Sie zunächst, ob es sich bei einer solchen Aufforderung um den echten Freund handelt und warum er in einem solchen Notfall nicht anruft, sondern Facebook dafür nutzt.
  2. Ein weiterer Hinweis auf einen Betrug ist eine nicht personalisierte Nachricht, die allgemein gehalten wird, daher Ihren Namen gar nicht nennt und somit vielfach genutzt werden kann.
  3. Als letztes Merkmal sollten Sie auf Umlaute achten. Grundsätzlich werden in solchen Nachrichten Umlaute nicht benutzt, da es sich häufig um Tastaturen handelt, die solche nicht besitzen. Ein Hinweis darauf, dass es nicht der bekannte Freund ist kann somit gegeben sein.
  4. Sollte Ihnen eine solche Nachricht begegnen, so kontaktieren Sie den wahren Freund, in dessen Namen die Nachrichten versendet werden.
  5. Melden Sie den angeblichen Freund bei Facebook.

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Autor

Rechtsanwalt
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