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Fachbeitrag 10.02.2011

Das französische Namensrecht


 Seit  dem  1.  Januar  2005  (Gesetz  Nr. 2002-304  vom  7.  März 2002)  kann  der  Familienname  des   Vaters,   der  Mutter   oder  beider  Namen   sowohl   ehelichen   als  auch  nichtehelichen  Kindern  übertragen  werden.

 

Die  Eltern  können  bei  der  Geburt  durch  gemeinsamen  Antrag  beim  Standesamt  wählen  zwischen  dem  Namen  des  Vaters,  dem  der  Mutter  oder  ihrer  beider  Namen,  gleich  in  welcher  Reihenfolge.  Sollte  ein  Elternteil  bereits  einen  Doppelnamen  haben,  kann  nur  ein   Teil  dieses  Namens  gewählt  werden.

 

Seit  der  Gesetzesreform   wurde  die  Wahl  des  Doppelnamens   in  5  %   der  Fälle  getroffen  (d.h.  35 000  Kinder  auf  700 000  jährliche  Geburten)  davon  alleine  9  %  im  Pariser  Raum.  Die  Wahl  betrifft  in  erster  Linie  nicht  verheiratet  Eltern.

 

Eine  Anwendungsrichtlinie  vom  6.  Dezember  2004,  sah  die   zwingende  Nutzung  eines  doppelten  Bindestrichs  zwischen  den  beiden  Teilen  eines  Doppelnamens,  wenn  dieser  sich  –  in  Anwendung  des  Gesetzes  Nr. 2002-304  vom  7.  März  2002  –  aus  den  Nachnamen  beider  Elternteile  zusammensetzte,  vor  :  Marie  DUPONT  – –  DURAND.

 

Zweck  dieser  Schreibweise  war  es,  die  Doppelnamen  von  den  zusammengesetzten  Namen  (noms  composés),  die  schon  immer  bestanden  und  die  sowohl  mit  einem  Bindestrich  als  auch  ohne  Bindestrich  geschrieben  werden,  zu unterscheiden,  denn  nur  der  „nom  composé“  kann   gänzlich  übertragen  werden.  Der  doppelte  Bindestrich  hatte  deshalb  sowohl  eine  praktische  als  auch  eine  juristische  Bedeutung.

 

Nach  heftigen  Empörungen   seitens   gewisser   Eltern,  hat  zwischenzeitlich  der  Conseil  d’Etat  am  4.  Dezember  2009 die  Anwendungsrichtlinie  für  rechtswidrig  erklärt.  Durch  ihre  Aufhebung  und  die  Gesetzeslücke  ist  nun  das,  was  sie  gewährleisten  sollten, d.h.  die  Doppelnamen  von  den  „noms  composés“  zu  unterscheiden,  nicht  mehr  garantiert.

 

Eine  neue  Richtlinie  über  die  Schreibweise  liegt  nicht  vor.

 

Haben  die  Eltern  keine  Wahl  getroffen,  erhält  das  Kind  den  Namen  des  Elternteils,  welcher  es  zuerst  anerkannt  hat,  bei  einer  simultanen  Anerkennung  den  Namen  des  Vaters.

 

Wird  ein  Kind,  wo  mindestens  ein  Elternteil  Franzose  ist,  im  Ausland  geboren,  kann  die   Namenswahl  noch  3  Jahre  ab  Geburt,  bei  der  Überschreibung  der  Geburtsurkunde  in  die  französischen  Personenstandsregister  erfolgen.

 

Wird  einmal  eine  gemeinsame  Erklärung  abgegeben,  gilt  die   getroffene  Wahl  des  Nachnamens  ebenfalls  für  die  nachkommenden  Kinder,  es  sei  denn  die  Eltern  entscheiden  anders,  was  möglich  ist.  

 

Margot  Felgenträger

Avocat  à  la  Cour  d’Appel  de  Paris

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Autor

Rechtsanwalt
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