Anwaltsblog 27.07.2017 Christian Schebitz

Was LegalTech Anwälten bringt

Der Begriff LegalTech setzt sich aus den Begriffen „Legal Services“ und „Technology“ zusammen. Dabei geht es um Anwendungen digitaler Technologien auf die Juristerei.

Das beginnt simpel bei der Automatisierung im Kanzleimanagement, bei der Dokumentenverwaltung, bei der Zusammenarbeit mit anderen Kanzleien, geht zur Rechnungsstellung.

Weiter soll der Zugang zum Recht vereinfacht werden indem mithilfe von webbasierten Plattformen der Kontakt von Rechtsanwältin zu Rechtsuchenden und umgekehrt vereinfacht werden soll. Dazu dienen Rechtsportale oder auch Tools mit denen sie ihre Klienten besser an die Kanzlei binden können. Die Suche nach Rechtstexten soll vereinfacht werden. Auch die juristische Ausbildung könnte durch solche Technologien verbessert werden.

Auch die Erstellung von Rechtstexten wird schon sehr bald weitgehend automatisiert ablaufen, wie zum Beispiel durch Software, die automatisch Verträge erstellt, oder auch durch interaktive Formularsammlungen.

Aber auch die Rechtsfindung und –analyse wird schon sehr bald automatisiert werden und den Markt für Rechtsberatung revolutionieren. Der Einsatz von Juristen zur Prüfung von Verträgen wird zumindest minimiert, wenn nicht sogar überflüssig werden. Die Technologie steht zwar noch am Anfang, wird jedoch in den USA schon verstärkt erfolgreich eingesetzt. Viele Millionen Euro werden von Riskokapitalgebern in solche Entwicklungen investiert.

Es ist also nur eine Frage von kurzer Zeit bis massive Änderungen den Markt für Rechtsberatung umwälzen werden. Vor diesem Hintergrund ist es extrem wichtig für Rechtsanwälte sich aktuell zu informieren. Dazu werden wir auch in diesem Blog regelmäßig beitragen.

LegalTech umschreibt demnach Software getriebene, digitale Technologien um die Anwendung, den Zugang und die Verwaltung von Rechtsfindung durch Innovation weitgehend zu automatisieren, zumindest zu vereinfachen.  Ein weiterführender Blog ist zum Beispiel der Legal Tech Blog,  allerdings weitgehend in englischer Sprache geschrieben.

In den USA hat sich für bereits eine veritable Gruppe rund um LegalTech gebildet, die Stanford Law School hat einen eigenen Lehrstuhl für das Thema eingerichtet. Dort finden regelmäßig Vorlesungen zu diesem Themenbereich statt. Fast wöchentlich stellen sich dort Firmen vor welche die oben genannten Konzepte vorstellen. Kongresse wie dieser unterstreichen das.

Der Geschäftsführer von KPMG Law, Mathias Oberndörfer, schreibt dazu 20.07.2017 im Artikel Deutsche Unternehmen schlecht vorbereitet auf Massenklagen :
“Standardisierte Rechtsverfolgung verlangt nach einer standardisierten Antwort, nach Prozessmanagement sowie zentraler Erfassung und Steuerung aller Vorgänge. Ein Shared Delivery Center erfasst alle Klagen digital, richtet Fristen-Alerts ein, erarbeitet Argumentationen und Textbausteine und leitet die Fälle gezielt den Anwälten zur Bearbeitung zu.”

Als Beispiel nimmt er hier die automatische Abwicklung von Fluggastrechten, diesmal aus Sicht der Fluglinien.  Diese waren bis vor kurzem überhaupt nicht auf Massenklagen vorbereitet, sind nun jedoch gezwungen worden auf LegalTech zu setzen, um mit dem Massenansturm, welcher durch Services wie “flightright”  entstanden ist, fertig zu werden.

Oberndörfer weiter: “… viele Unternehmen in Deutschland haben noch nicht erkannt, was da auf sie zukommt. Und leider gilt dasselbe auch für viele Kanzleien. Legal Tech ist keine Modeerscheinung für hippe Jura-Start-ups, sondern der neue Standard.”

Hier ist sehr viel interessante Arbeit von Anwälten zu leisten. Diejenigen, die sich mit LegalTech, Blockchain und Smart Contracts befassen, werden sehr gutes Geschäft machen.

Wir werden in dieser Stelle über spezielle Bereiche des LegalTech weiter berichten.

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