Als Vorsatz wird das willentliche und wissentliche Herbeiführen eines Schadens bezeichnet. Dieser Tatbestand wird auch direkter Vorsatz genannt. Die etwas abgeschwächte Form davon ist der bedingte Vorsatz, der die Inkaufnahme und Billigung eines Schadens meint.
In der Rechtssprechung unterscheidet man gemäß § 15 StGB zwischen:
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Was versteht man rechtlich unter Vorsatz? erhalten
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- vorsätzlichem Handeln und
- fahrlässigem Handeln
Im deutschen Strafrecht stellt der Vorsatz einen wesentlichen Teil der subjektiven Merkmale eines Tatbestands dar. Zur Ermittlung der rechtlichen Folgen einer Straftat werden sowohl subjektive als auch objektive Tatbestandsmerkmale herangezogen.
Was ist Vorsatz, juristisch ausgedrückt?
Vorsatz ist der Wille zur Tatbestandsverwirklichung in Kenntnis aller objektiven Tatumstände einschließlich der Kausalzusammenhänge. Die Rechtsprechung spricht vom Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung. Bei den Vorsatzdelikten stellt der Vorsatz den wesentlichen Teil des subjektiven Tatbestandes dar, der weitgehend deckungsgleich mit dem Tatentschluss ist.
Warum ist Vorsatz wichtig?
Der Vorsatz ist wichtig, weil er die Schuld des Täters begründet und die Strafbarkeit beeinflusst. Je nach Grad des Vorsatzes kann die Strafe höher oder niedriger ausfallen oder sogar ganz entfallen. Darüber hinaus kann der Vorsatz eine Rolle bei der Frage spielen, ob der Täter vermindert schuldfähig oder schuldunfähig war.
Welche Vorsatzgrade gibt es?
Es gibt drei Grade des Vorsatzes:
– Dolus directus 1. Grades (Vorsatz): Vorsatz ist der zielgerichtete Wille, den tatbestandlichen Erfolg herbeizuführen. Die Tatbestandsverwirklichung ist das Ziel des Handelns des Täters.
– Dolus directus 2. Grades (direkter Vorsatz, Wissentlichkeit): Der Täter weiß, dass sein Handeln zur Tatbestandsverwirklichung führt.
– Dolus eventualis (Eventualvorsatz, bedingter Vorsatz): Der Täter hält die Tatbestandsverwirklichung für möglich und nimmt sie billigend in Kauf.
Wie wird der Vorsatz festgestellt?
Der Vorsatz ist eine innere Tatsache, die nicht unmittelbar beobachtet werden kann. Er muss daher aus den äußeren Umständen geschlossen werden, z.B. aus dem Motiv, dem Verhalten vor, während und nach der Tat, den Äußerungen des Täters oder den Beweismitteln am Tatort.
Was sind Beispiele für Vorsatz?
Ein Beispiel für Vorsatz ist, wenn jemand eine andere Person tötet, um an deren Erbe zu kommen oder um sich zu rächen. Ein Beispiel für direkten Vorsatz ist, wenn jemand eine Bank überfällt, obwohl er weiß, dass er damit gegen das Gesetz verstößt. Ein Beispiel für Eventualvorsatz ist, wenn jemand betrunken Auto fährt und dabei in Kauf nimmt, dass er einen Unfall verursacht.
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