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Anwaltsblog 24.04.2022 Christian Schebitz

#1 Tipp, wie verhindert man am Handy abgehört zu werden?

Jeder hat schon mal darüber nachgedacht, ob sein Smartphone oder Handy abgehört wird, Sie auch? Dazu stellen sich einige Fragen, auf die wir Antworten geben.

Ist es Zufall, dass Werbung zu Gesprächsthemen eingeblendet wird?

Ist Ihnen auch schon passiert, dass sie mit Anderen über ein Thema reden und kurz danach wird Ihnen genau dazu konkrete Werbung eingeblendet!? Was haben Sie dabei belauscht gefühlt? Vielleicht haben auch Sie darüber nachgedacht ob ihr Handy das Gespräch mitgehört, die Werbetreibenden „informiert“ und anschließend die Werbung ausgespielt hat!? Kann etwas Wahres daran sein oder ist es völlig abwegig? Auch das klären wir in diesem Artikel.

Kann man erkennen, oben das Handy-Mikrofon aktiv ist?

Die meisten Anwälte sind iPhone User (über 60%) und dem ein oder anderen ist vielleicht ein orange-gelber Punkt aufgefallen der manchmal oben rechts im Display eingeblendet wird. Er wurde in der aktuellen iOS-Version ergänzt, wird eingeblendet, wenn das Mikrofon aktiv ist. Wird dann ihr Handy abgehört? Z.B. wenn Sie ein WhatsApp Telefonat führen oder wenn sie eine Nachricht auf Instagram per Mikrofon einsprechen. Apple nennt diese Anzeige „privacy indicator“. Für Android <=11 gibt es dieses Feature noch nicht, soll aber folgen.

Können Werbetreibende einfach Ihr Handy abhören?

Der bayerische Rundfunk hat in einer Sendung der „Puls Reportage“ über einen Test berichtet, den deaktiviere der Sendung durchgeführt haben. Zunächst legten die Redakteure ihre Handys einfach auf den Tisch und unterhielten sich ganz gezielt über einige Themen. Anschließend wurde beobachtet, ob entsprechende Werbung eingeblendet wurde. Dies kam aber nur in einem Fall vor und auch erst vier Tage später. Wahrscheinlich ein Zufallstreffer, zumal es sich bei der Werbung um häufig ausgespielte handelte.

Kann eine Handy-App einfach Gespräche aufzeichnen?

In der Folge ließ die Redaktion je eine Spionage-App für iOS und Android programmieren, um zu testen ob man das Mikrofon eines Smartphones unbemerkt abhören könne. Ziel war es, möglichst lange Tonaufnahmen anfertigen zu können und heimlich auf einen Server im Internet zu übertragen.

Mithören auf Apples iOS möglich?

Während der Benutzung der App auf iOS zeigte das Betriebssystem brav den orangenen Punkt an. Wechselte man zum einer anderen App und beließ die Spionageapp im Hintergrund, so verstärkte sich das Symbol in ein rot hinterlegtes Mikrofonsymbol, um auf diesen Zugriff noch deutlicher hinzuweisen. Wurde das iPhone gesperrt, stoppte die Aufzeichnung sofort. Ein heimliches Mitlauschen war somit nicht gegeben, das Handy konnte nicht abgehört werden. Sehr lobenswert, Apple!

Ist das Handy abhören in Android 11 leichter?

Ja, denn mit Android 11 war es ein leichtes solche Aufnahmen anzufertigen. Sogar dann noch, als das Display bereits ausgeschaltet war! Es war möglich mehr als eine 1/4 Stunde lang unbemerkt mitzuhören. Bei Android musste man dafür nur eine Benachrichtigung „einblenden“, die man allerdings so programmieren hatte, dass sie nur bei ausgeschaltetem Monitor „angezeigt“ wird. Die App lauschte immer dann, wenn das Smartphone nicht genutzt wurde, also genau zu der Zeit wo möglicherweise heikle Themen besprochen werden. Für die aktive Nutzung der App auf Android war diese Sonderfunktion gar nicht nötig, das Mikrofon konnte jederzeit munter aufnehmen.

Was sagt Google zu Spionagevorwürfen?

Auf Anfrage der BR-Redaktuere erklärte Google, dass jeder, der sensible Daten missbrauchte und damit gegen die App-Richtlinien verstoße, unvermittelt gesperrt würde. Daraufhin veröffentlichte das BR Redaktionsteam die Spionageapp im Google Playstore – problemlos. Jeder hätte das Programm herunterladen, installieren und nutzen können. Selbstverständlich wurde die App die nach diesem Test unverzüglich wieder entfernt. Aber nicht etwa von Google, sondern von der BR-Redaktion selbst.

Weitere Methoden um Sie abzuhören

Aber das sind nur die „offensichtlichen“ Möglichkeiten ein Smartphone zum abhören einzusetzen. Es gibt wesentlich perfidere Methoden dafür:
Aktuelle Smartphones haben hochsensible (Beschleunigungs-)Sensoren in der Hardware verbaut. Um diese zu nutzen, bedarf es keinerlei besonderer Rechte, jede App erlangt sehr leicht den Zugriff darauf. Was viele nicht wissen ist, dass die Sensoren dazu geeignet sind Schwingungen aus der Luft und dem Handy auszuwerten. Damit kann man gezielt diese Schwingungen in Worte übersetzen. Wann sind dies Seitenkanalattacken (side channel attacks).

Ähnlich wie das Abhören mittels gerichteten Laserstrahls auf eine Fensterscheibe, die von Detektiven und Geheimdiensten schon lange genutzt wird. All diese Methoden ermöglichen es vorhandene Sicherheitseinstellungen auf Smartphones zu umgehen. Selbst wenn der Zugriff auf das Mikrofon, seitens des Betriebssystems, gesperrt wird, bleiben Abhör-Attacken möglich. Da helfen juristische Konsequenzen gemäß §201 StGB nur theoretisch.

Noch mehr geheime Informationen durch Metadaten

In Verbindung mit der Auswertung von standortbezogenen Meta-Daten wie GPS Koordinaten, WLAN Zugriff oder Bluetooth Geräten in Reichweite eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für „Interessierte“. Kombiniert man diese Informationen noch mit den Informationen von Geräten in der unmittelbaren Nähe, so erlangt man erstaunliche Einblicke in das Leben von Menschen (Wer mit wem wann und wo und worüber…).

Bedenklich, dass ein zweitklassiger Programmierer heutzutage in der Lage ist so etwas zu nutzen. Ich möchte gar nicht darüber spekulieren was möglich ist, wenn erstklassige Programmierer und Analysten am Werk sind.

Wird mir nun gezielt Werbung eingeblendet?

Zurück zur ursprünglichen Frage ob sie bereits abgehört werden und deshalb entsprechende Werbung eingeblendet bekamen. Es scheint relativ unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Wahrscheinlich ist es eher so, dass Sie einer kognitiven Verzerrung namens Frequenzillusion unterlegen sind. Ein Beispiel: Sie haben ein neues Auto in einer speziellen Farbe. Auf einmal sehen Sie genau solche Autos in der gleichen Farbe überall herum fahren.

Woran kann ich noch erkennen, dass mein Smartphone komprimiert ist?

Sollten Sie ein eigenartiges Verhalten ihres Smartphones feststellen, seien Sie vorsichtig. Zum Beispiel wenn der Akku sich schneller entlädt als sonst, kann es sein dass im Hintergrund eine App läuft und Sie abgehört werden oder alle das Daten ihres Handys woanders hin übertragen werden. Auch wenn ihr Handy sich unerwartet ein und wieder ausschaltet, kann das ein Zeichen sein. Oder wenn sich ihre Smartphone Kamera eigenartig verhält. Lassen Sie dann ihr Handy von Profis prüfen.

Tipp für abhörsichere Mandantenkommunikation

Wer aber möchte ausschließen, dass Hacker und andere bösartige Dritte die o.g. Methoden nicht einsetzen und Gespräche mitschneiden!? Geheimdienste tun es garantiert. Schon lange. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass dies auch Werbetreibende tun.
Anwälte und andere Freiberufler haben jedoch häufig ein besonders hohen Anspruch an die Schutzbedürftigkeit der Kommunikation mit ihren Klienten, denn sie sind als Geheimnisträger zu besonderer Vorsicht verpflichtet.

Wenn Sie in heiklen und geheimen Angelegenheiten mit Mandanten kommunizieren z.B. in (Steuer-) Strafverfahren oder über große Transaktionen, so tun Sie das nie Mithilfe von modernen Smartphones, kaufen Sie dafür die billigsten Telefone beim Discounter mit einer Prepaid SIM und geben Sie ein ebensolches Ihren Klienten. Darüber können Sie, relativ sicher, telefonieren. Wenn Sie sich nicht hinter eine Fensterscheibe befinden…

Quellen:
Is your phone listening to your conversations?

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