Rechtsnews 01.07.2023 Emil Kahlmann

Miete nicht pünktlich bezahlt: Was droht 2023?

Welche Folgen drohen, wenn die Miete nicht gezahlt wird?

Die Mietzahlung ist eine der wichtigsten Verpflichtungen eines Mieters gegenüber seinem Vermieter. Wenn die Miete nicht oder nicht vollständig gezahlt wird, kann dies zu ernsthaften Konsequenzen für den Mieter führen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Folgen erläutert, die einem Mieter drohen, wenn er seine Miete nicht zahlt.

Wie kann der Vermieter auf einen Mietrückstand reagieren?

Wenn der Mieter mit seiner Miete in Verzug gerät, hat der Vermieter verschiedene Möglichkeiten, um seine Forderung durchzusetzen. Er kann:

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Miete nicht pünktlich bezahlt: Was droht 2023? erhalten

Füllen Sie das nachfolgende Formular aus, wenn es sich um eine realistische Anfrage handelt können Sie damit rechnen, dass sich bald ein Anwalt bei Ihnen meldet.

– Den Mieter schriftlich zur Zahlung auffordern und ihm eine angemessene Frist setzen. Dabei sollte er auch die Höhe des Mietrückstands und die möglichen Folgen bei Nichtzahlung klar angeben.

– Die Miete erhöhen, wenn dies im Mietvertrag vereinbart ist oder gesetzlich zulässig ist. Dies kann der Vermieter tun, um den Wertverlust seiner Immobilie auszugleichen oder um den Mieter zum Auszug zu bewegen.

– Die Kaution einbehalten oder verwerten, wenn diese ausreichend ist, um den Mietrückstand zu decken. Die Kaution dient als Sicherheit für den Vermieter, falls der Mieter seine Pflichten verletzt. Der Vermieter muss jedoch dem Mieter vorher eine Abrechnung über die Verwendung der Kaution zukommen lassen.

– Die Wohnung pfänden lassen, wenn der Mietrückstand mehr als zwei Monatsmieten beträgt. Dabei kann der Vermieter einen Gerichtsvollzieher beauftragen, der die Wohnung des Mieters betritt und dort pfändbare Gegenstände beschlagnahmt. Diese können dann versteigert werden, um den Mietrückstand zu begleichen.

– Die fristlose Kündigung aussprechen, wenn der Mietrückstand mehr als zwei Monatsmieten beträgt oder der Mieter zweimal hintereinander seine Miete nicht zahlt. Die fristlose Kündigung beendet das Mietverhältnis sofort und der Vermieter kann die Räumung der Wohnung verlangen. Der Mieter muss jedoch innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Kündigung die Möglichkeit haben, den Mietrückstand zu begleichen und so die Kündigung unwirksam zu machen.

Welche Rechte hat der Mieter bei einem Mietrückstand?

Der Mieter hat trotz eines Mietrückstands einige Rechte, die er gegenüber dem Vermieter geltend machen kann. Er kann:

– Eine Stundung oder Ratenzahlung beantragen, wenn er sich in einer finanziellen Notlage befindet und den Mietrückstand nicht auf einmal zahlen kann. Der Vermieter ist jedoch nicht verpflichtet, einer solchen Vereinbarung zuzustimmen.

– Eine Minderung oder Zurückbehaltung der Miete vornehmen, wenn die Wohnung einen erheblichen Mangel aufweist, der die Gebrauchstauglichkeit beeinträchtigt. Der Mieter muss jedoch den Vermieter vorher über den Mangel informieren und ihm eine angemessene Frist zur Beseitigung setzen. Die Höhe der Minderung oder Zurückbehaltung muss in einem angemessenen Verhältnis zum Mangel stehen.

– Eine Aufrechnung erklären, wenn er eine Gegenforderung gegen den Vermieter hat, die aus demselben Vertragsverhältnis stammt. Zum Beispiel kann der Mieter Schadensersatzansprüche wegen einer mangelhaften Wohnung oder Nebenkostenabrechnungen mit der Miete verrechnen.

– Eine Anfechtung oder Widerruf der Kündigung erklären, wenn diese unwirksam ist oder gegen Treu und Glauben verstößt. Zum Beispiel kann der Mieter die Kündigung anfechten, wenn sie auf falschen Tatsachen beruht oder diskriminierend ist. Er kann auch den Widerruf erklären, wenn er sich entschuldigt und den Mietrückstand bezahlt hat.

Wie kann der Mieter einen Mietrückstand vermeiden?

Der beste Weg, um einen Mietrückstand zu vermeiden, ist natürlich, die Miete pünktlich und vollständig zu zahlen. Wenn dies jedoch nicht möglich ist, sollte der Mieter folgende Tipps beachten:

– Den Vermieter rechtzeitig über seine Zahlungsschwierigkeiten informieren und um eine einvernehmliche Lösung bitten. Dabei sollte er ehrlich und kooperativ sein und seine finanzielle Situation darlegen.

– Einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben haben und einen Haushaltsplan erstellen. Dabei sollte er versuchen, seine Ausgaben zu reduzieren und seine Einnahmen zu erhöhen, zum Beispiel durch einen Nebenjob oder eine staatliche Unterstützung.

– Eine professionelle Beratung oder Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er sich überfordert fühlt oder rechtliche Fragen hat. Zum Beispiel kann er sich an eine Mietervereinigung, eine Schuldnerberatung oder einen Rechtsanwalt wenden.

– Eine neue Wohnung suchen, wenn er die Miete dauerhaft nicht zahlen kann oder das Mietverhältnis gekündigt wurde. Dabei sollte er sich frühzeitig um eine alternative Unterkunft kümmern und den Umzug organisieren.

Fazit

Ein Mietrückstand kann zu schwerwiegenden Folgen für den Mieter führen, wie zum Beispiel einer Kündigung, einer Pfändung oder einer Räumung. Der Mieter sollte daher alles tun, um einen Mietrückstand zu vermeiden oder zu begleichen. Er sollte auch seine Rechte kennen und wahrnehmen, wenn der Vermieter gegen ihn vorgeht. Eine offene Kommunikation, eine faire Verhandlung und eine rechtzeitige Beratung können dabei helfen, einen Mietrückstand zu lösen.

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