Ratgeber 02.08.2023 Christian Schebitz

Berufsbildungsgesetz 2023: Was Sie als Auszubildender wissen müssen

Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) regelt die Berufsausbildung in Deutschland. Es enthält wichtige Regelungen für Auszubildende, Ausbilder und Betriebe. In diesem Blogbeitrag erkläre ich Ihnen als Rechtsanwalt, was das BBiG für Sie bedeutet und welche Rechte und Pflichten Sie haben. Dieser Text ist keine Rechtsberatung, sondern soll Ihnen einen Überblick über das Thema geben.

Wozu dient das Berufsbildungsgesetz?

Das Berufsbildungsgesetz soll die Qualität und Ordnung der beruflichen Bildung sichern. Es legt fest, welche Berufe anerkannt werden, wie die Ausbildung erfolgt und welche Abschlüsse erworben werden können. Das BBiG gilt für alle dualen Ausbildungen, d.h. die Kombination von Betrieb und Berufsschule, sowie für einige schulische Ausbildungen.

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Wie ist das Berufsbildungsgesetz aufgebaut?

Das Berufsbildungsgesetz besteht aus neun Teilen, die verschiedene Aspekte der beruflichen Bildung regeln. Die wichtigsten Teile sind

– Teil 1: Allgemeine Bestimmungen: Hier werden die Grundbegriffe und Ziele der Berufsbildung definiert.
– Teil 2: Berufsausbildung: Hier werden die Voraussetzungen und der Ablauf der Berufsausbildung geregelt, z.B. die Eignung der Ausbilder, die Inhalte der Ausbildungsordnungen, die Ausbildungsdauer, die Probezeit, das Ausbildungsverhältnis, die Vergütung, die Kündigung und die Prüfungen.
– Teil 3: Weiterbildung: Hier sind die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die berufliche Fortbildung geregelt, zum Beispiel die Meisterprüfung, die Fachwirtprüfung oder andere Aufstiegsfortbildungen.
– Teil 4: Berufliche Umschulung: Hier sind die Voraussetzungen und der Ablauf der beruflichen Umschulung geregelt, zum Beispiel für Personen, die ihren Beruf wechseln wollen oder müssen.
– Teil 5: Berufliche Bildung in besonderen Fällen: Hier werden Sonderregelungen für bestimmte Personengruppen oder Situationen geregelt, zum Beispiel für Behinderte, für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder für Ausländer.
– Teil 6: Zuständige Stellen: Hier werden die Aufgaben und Befugnisse der zuständigen Stellen geregelt, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern oder der Landwirtschaftskammern.
– Teil 7: Finanzierung: Hier werden die Finanzierungsquellen und -instrumente der beruflichen Bildung geregelt, z. B. Umlagefinanzierung, Zuschüsse oder Steuervergünstigungen.
– Teil 8: Ordnungswidrigkeiten und Strafbestimmungen: Hier sind die Sanktionen bei Verstößen gegen das BBiG geregelt, z. B. Geld- oder Freiheitsstrafen.
– Teil 9: Übergangs- und Schlussbestimmungen: Hier werden die Anwendbarkeit und das Inkrafttreten des BBiG geregelt.

Welche Rechte haben Sie als Auszubildender nach dem Berufsbildungsgesetz?

Als Auszubildender haben Sie nach dem BBiG verschiedene Rechte, z. B. das Recht auf:

  • eine angemessene Ausbildung, die den Inhalten und Zielen der Ausbildungsordnung entspricht.
  • eine angemessene Vergütung, die jährlich ansteigt und mindestens 80 Prozent des Tariflohns beträgt.
  • angemessene Arbeitszeit, die höchstens 40 Stunden pro Woche beträgt und mindestens 12 freie Sonntage pro Jahr umfasst.
  • Urlaub, der mindestens vier Wochen pro Jahr betragen muss und nicht mit dem Berufsschulunterricht kollidieren darf.
  • Freistellung für den Besuch der Berufsschule und für die Teilnahme an Prüfungen.
  • ein Zeugnis, das die Leistungen und Fähigkeiten im Betrieb und in der Berufsschule bescheinigt.
  • eine Abschlussprüfung, die Ihre berufliche Handlungsfähigkeit überprüft und Ihnen einen anerkannten Berufsabschluss vermittelt.

Welche Pflichten haben Sie als Auszubildender nach dem Berufsbildungsgesetz?

Als Auszubildender haben Sie nach dem BBiG auch verschiedene Pflichten, z. B. die Pflicht

  • den Anordnungen des Ausbildenden Folge zu leisten und die Ihnen übertragenen Aufgaben sorgfältig auszuführen.
  • den Ausbildungsstoff zu lernen und sich auf Prüfungen vorzubereiten.
  • die Berufsschule regelmäßig zu besuchen und am Unterricht teilzunehmen.
  • die Ausbildungsnachweise zu führen und dem Ausbilder vorzulegen.
  • die Betriebsordnung und die Arbeitsschutzvorschriften zu beachten und die Betriebsmittel pfleglich zu behandeln.
  • zur Verschwiegenheit und zur Geheimhaltung von Betriebsgeheimnissen.

Wo finde ich weitere Informationen zum Berufsbildungsgesetz?

Wenn Sie mehr über das Berufsbildungsgesetz erfahren möchten, können Sie folgende Quellen nutzen:

Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat Ihnen einen guten Überblick über das Berufsbildungsgesetz gegeben.

 

 


Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist im Jahr 2005 mit einigen Erneuerungen in Kraft getreten. Es ist das zentrale Gesetz zur Regelung der dualen Berufsausbildung. Ziel des Gesetzes ist die Sicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Deutschlands durch die Bereitstellung von ausreichend qualifizierten Fachkräften in der Zukunft. Der Zugang zur beruflichen Bildung soll jungen Menschen damit leichter ermöglicht werden.

Was wird im Berufsbildungsgesetz geregelt?

In diesem Gesetz finden sich Vorschriften zu beruflichen Fortbildungen und Umschulungen sowie zur dualen Berufsausbildung in Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben. Es legt außerdem fest, welche Personen das Recht haben, auszubilden und nach welchen Regelungen Prüfungen durchgeführt werden müssen. Weiterhin ist geregelt, welche Arten von Berufen anerkannt sind als Ausbildungsberufe und welche Rechte Auszubildende haben. Auch für die Förderung von Menschen mit Behinderung oder einer Lernbeeinträchtigung sowie für sozial benachteiligte Gruppen finden sich spezielle Regelungen in dem Gesetz. Daneben ist auch die Organisation von Berufsausbildung festgeschrieben.

Was wird laut dem Gesetz unter einer Berufsbildung verstanden?

Gemäß § 1 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) wird unter einer Berufsbildung die Berufsvorbereitung, Berufsbildung sowie die berufliche Fortbildung und Umschulung verstanden. In diesem Rahmen soll eine Ausbildung von beruflichen Fertigkeiten und Fähigkeiten in der sich beständig wandelnden Arbeitswelt erfolgen mit dem Ziel der Ausübung einer beruflich qualifizierten Tätigkeit. Außerdem soll ein Erwerb von Berufserfahrung ermöglicht werden.

Für wen gilt das Berufsbildungsgesetz nicht?

Das Gesetz ist nicht gültig für berufsqualifizierende Studiengänge an Hochschulen, die unter das Hochschulrahmengesetz sowie unter die Hochschulgesetze der Länder fallen. Berufsbildung aus öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnissen fallen ebenso nicht in den Geltungsbereich des Gesetzes. Die Vorschriften sind auch ungültig für Berufsbildung auf Kauffahrteischiffen.

Wozu dient das Berufsbildungsgesetz?

Mit seinem bundesweiten Geltungsbereich dient das Gesetz dazu, gemeinsame Qualitätsstandards für Berufsbildung zu  ermöglichen. Außerdem wird dadurch ein bundesweiter und einheitlicher Vergleich der dualen Ausbildungen ermöglicht. Für die betriebliche Ausbildung ist das Gesetz somit eine entscheidende Grundlage, auf welcher die Ausbildung aufbaut.

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