Rechtsnews 19.02.2016 Theresa Smit

Zwei Jahre Handyverbot nach tödlichem Unfall

Das Verwenden von Mobilfunktelefonen am Steuer ist verboten.
Zu groß ist die Gefahr, von eintreffenden Nachrichten oder Anrufen abgelenkt zu
werden und die anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden. So auch im Fall einer
jungen Amerikanerin, die durch ihre Unachtsamkeit eine Radfahrerin zu Tode
fuhr. Als Strafe erhielt sie ein zweijähriges Handyverbot.

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Zwei Jahre
Handyverbot nach Unfall mit Todesfolge

Die junge Frau hatte in der Nähe von Michigan beim Autofahren
auf ihr Mobiltelefon geschaut. Derartig abgelenkt übersah sie eine Radfahrerin,
sodass es zu einem direkten Zusammenstoß kam. Das Opfer überlebte den Unfall
nicht und die junge Frau kam vor Gericht. Dort machte der Ehemann der getöteten
Radfahrerin einen interessanten Vorschlag: Er sprach sich dafür aus, der jungen
Frau ein zweijähriges Handyverbot aufzuerlegen, damit sie über ihre Tat
nachdenken könne. Der Richter ließ sich überzeugen und verurteilte die Fahrerin
zu neunzig Tagen Gefängnis, einer Geldstrafe von 1.500 US-Dollar, der Entzug
ihrer Fahrerlaubnis – und zwei Jahren Handyverbot. Nach seiner Ansicht hatte
die junge Frau ihr Anrecht auf die Nutzung einer Mobiltelefons verspielt und
müsse sich dieses Privileg erst nach und nach wieder verdienen. Außerdem wurde
sie dazu verurteilt, eine Entschädigung von 15.600 US-Dollar an die Familie des
Opfers zu zahlen. Das Vorgehen des Richters zeigte offenbar Wirkung: Die
Fahrerin zeigte sich reumütig und akzeptierte ihre Strafe ohne ein Berufungsverfahren.
Auch der Witwer hatte ihr anscheinend vergeben, am Ende des Prozesses umarmte
er die Verurteilte und drückte ihr sein Mitgefühl aus.

Fahrerflucht nach Unfall
durch Handynutzung

Auch in Deutschland kam es zu einem ähnlichen Fall: Eine
19-Jährige hatte zwei Fahrradfahrer überfahren, während sie eine Nachricht mithilfe
ihres Smartphones versendete. Der eine Mann starb noch am Unfallort, der andere
überlebte schwer verletzt. Die junge Frau bestritt, die Nachricht während der
Autofahrt versendet zu haben, beging jedoch nach der Tat Fahrerflucht. Letztlich
zeigten sich die Richter milde und verurteilten die Fahrerin zu einer
Bewährungsstrafe. Dennoch sorgte der Fall für eine starke Diskussion um ein
Handyverbot am Steuer. Rechtsexperten bemängelten, dass § 23 der
Straßenverkehrsordnung (StVO) nur das Telefonieren verbiete, wenn das Handy an
das Ohr gehalten werden muss. Inzwischen sei das zur Nutzung der modernen
Smartphones jedoch längst nicht mehr nötig, da auch so Nachrichten geschrieben
oder Spiele gespielt werden könnten.

Welche Rechtsfolgen
hat die Handynutzung am Steuer?

Es wird davon ausgegangen, dass ein Viertel der
Verkehrsunfälle durch handybedingte Ablenkungen ausgelöst wird. Die
Beweisaufnahme wird dabei jedoch erheblich erschwert, da die meisten Nutzer ihr
Smartphone bei einer Polizeikontrolle schnell verschwinden lassen. Wird man
doch erwischt, sind ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt im Register des
Kraftfahrtbundesamts (KBA) die Folge. Eine Anpassung der StVO wäre eine weitere
Möglichkeit zur Sanktionierung von Handynutzern. Außerdem planen mehrere
Anbieter einen sogenannten Driving Mode, bei dem keine Textnachrichten mehr
versendet werden können, wenn sich das Handy mit dem Bluetooth-Netz des Autos
verbunden hat. Alles in allem bleibt abzuwarten, wie die Behörden in
Deutschland zukünftig gegen Smartphones am Steuer vorgehen. Eventuell könnte
ein Handyverbot wie im Fall der jungen Amerikanerin zumindest eine
erzieherische Maßnahme sein, die abschreckend wirkt.

Quellen:

http://www.freep.com/story/news/local/michigan/2015/06/04/michigan-jail-sentence/28459901/

http://www.welt.de/vermischtes/article149064928/Der-toedliche-Unfall-wegen-WhatsApp-und-die-Folgen.html

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